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Gamescom 2021: Wie die digitale Spielemesse abläuft

Zum zweiten Mal findet die Gamescom rein digital statt. Herzstück der Messe ist der Eröffnungsstream, außerdem gibt es das Indie Arena Booth als Browser-Spiel.

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Koelnmesse GmbH, Oliver Wachenfeld

Lesezeit: 4 Min.

Lange hatten sich die Veranstalter der Gamescom, der Branchenverband game und die Koelnmesse, gegen die rein virtuelle Austragung der wichtigsten europäischen Spielemesse gewehrt und eine hybride Veranstaltung angekündigt. Doch im Mai war dann klar: Auch in diesem Jahr wird die üblicherweise in Köln stattfindende Messe rein digital stattfinden – zum zweiten Mal in Folge.

Das trifft die Gamescom, die üblicherweise vom Anspielen, vom Austausch mit Gleichgesinnten und von ihrer Party-Atmosphäre lebt, hart. Stattdessen wird auch die Gamescom 2021 wieder um den Eröffnungslivestream Opening Night Live strukturiert, in dem in den vergangenen beiden Jahren Spieleankündigungen und Trailer im Vordergrund standen. In den folgenden Tagen sollen weitere Events und Shows im Stream zu sehen sein, die kostenlos auf dem Portal Gamescom Now gebündelt werden.

Im vergangenen Jahr genoss die Gamescom noch einen Vorteil: Weil die E3 ausgefallen war, mussten sich die Veranstalter zumindest nicht mit der weltgrößten Spielemesse um Ankündigungen prügeln. In diesem Jahr hat die E3 wieder stattgefunden. Das soll aber nicht bedeuten, dass für die Gamescom nichts mehr übrig bleibt, sagte game-Geschäftsführer Felix Falk bei einer Pressekonferenz. Es gebe genug Spiele, um auch die Gamescom attraktiv zu gestalten.

Der offizielle Ablaufplan der Gamescom 2021.

(Bild: Koelnmesse GmbH, Oliver Wachenfeld)

Zum Programm der Gamescom gehören neben den großen Einmal-Streams auch tagesfüllende Streaming-Veranstaltungen, deren deutsche Fassung von Webedia produziert wird. In diesem Gamescom Studio soll es über die Woche hinweg beispielsweise Ankündigungen und Hintergrundgespräche zu sehen geben. Die großen Enthüllungen dürften den großen Stream-Events vorbehalten bleiben, die auch im vergangenen Jahr die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer vor den Bildschirm holten.

Ein Höhepunkt der digitalen Gamescom wird der Indie Arena Booth, der wie im vergangenen Jahr zu einer Art Online-Spiel umfunktioniert wurde. In der digitalen Spielwelt soll man zahlreiche Indie-Titel ansteuern und ausprobieren können.

Das politische Programm der Gamescom beginnt mit der politischen Eröffnung am Donnerstag um 10 Uhr. Über Spielepolitik diskutiert wird dann am Freitag um 13 Uhr im Rahmen des "Debatt(l)e Royale". An der von den Influencern LeFloid und Tinkerleo moderierten Debatte nehmen CDU-Bundesgeschäftsführer Stefan Hennewig, Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner, SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil, Linken-Bundesgeschäftsführer Jörg Schindler sowie FDP-Generalsekretär Volker Wissing teil – die AFD haben die Veranstalter nicht eingeladen, weil sie nicht zu den Werten der Messe passe.

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  • 24. August, 19 Uhr - Xbox Stream: Microsoft drängelt sich vor: Eigentlich startet die Gamescom erst am 25. August, der Xbox-Stream wird aber schon am Tag davor gezeigt. Als einziger der drei großen Konsolenhersteller ist Microsoft überhaupt bei der Gamescom am Start, für die Messe ist das eine bittere Bilanz – zumal Microsoft schon auf der E3 seine Muskeln gezeigt hat. Auf der Gamescom ist daher vor allem neues Material zu bereits angekündigten Spielen zu erwarten, allen voran "Forza Horizon 5", "Halo Infinite" und "Age of Empires 4", die bald erscheinen sollen.
  • 25. August, 20 Uhr - Opening Night Live: Die Kernveranstaltung der Gamescom findet zum dritten Mal statt und wird erneut von Geoff Keighley moderiert. Der Journalist hat hervorragende Beziehungen in die Branche und dürfte einen großen Beitrag dazu geleistet haben, dass Bandai Namco erste Spielszenen von "Elden Ring" bei der E3 zeigte. Ob ein solches Kaliber auch bei der Gamescom-Show dabei sein wird, bleibt abzuwarten. Wenn es aber auf der Gamescom große Neuigkeiten gibt, dann hier.
  • 26. August, 22 Uhr - Future Games Show: Wie schon bei der E3 dürfte die Future Games Show eine Art Auffangbecken für Ankündigungen und Videos werden, die ansonsten keinen Platz gefunden haben. Ein paar Überraschungen kann es geben, die ganz großen Blockbuster-Produktionen aber voraussichtlich nicht.
  • 27. August, 12:30 Uhr - Debatt(l)e Royale: Angesichts der Bundestagswahl könnte die politische Gamescom-Diskussion in diesem Jahr besonders interessant werden. Es wird um Themen rund um Games- und Digitalpolitik gehen – der Branchenverband game hatte der amtierenden Bundesregierung zuletzt ein durchwachsenes Zeugnis ausgestellt.

(dahe)