Sponsored by Sony: Die wahren Kosten der Playstation 3

Der Analysedienst iSupply meint, die Playstation 3 biete mehr Prozessorleistung und Möglichkeiten als "jedes Unterhaltungselektronik-Gerät in der Geschichte" und hält die Hardwarekosten für erstaunlich gering, auch wenn Sony einiges draufzahle.

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Der Analysedienst iSupply hat die wahren Hardware-Kosten der Playstation 3 berechnet. Dazu nahmen die Analysten jedes Bauteil von Sonys neuer Konsole unter die Lupe und kalkulierten die marktüblichen Preise. Demnach kostet das 60-Gbyte-Modell der PS3 (ohne Kabel, Controller und Verpackung) allein von seinen Bauteilen 840 US-Dollar (Kosten für die Fertigung nicht mitgerechnet). Das sind 240 US-Dollar mehr als der Preis, für den die Konsole am morgigen Freitag in den USA in den Handel kommt.

Bei dem 20-GByte-Modell zahlt Sony sogar noch mehr drauf: Hier ermittelte iSupply Kosten in Höhe von 806 US-Dollar, 307 Dollar mehr als der Verkaufspreis von 499 US-Dollar, von den man noch die Gewinnspanne für den Handel abziehen muss. Hinzu kommen derzeit erhöhte Frachtkosten für die Expressflüge aus Japan, mit denen die ersten Konsolen in die USA geliefert werden sollen. In den kommenden drei Jahren sollen die Kosten allerdings auf rund 320 US-Dollar sinken.

Teuerstes Bauteil ist nach iSupply der Grafik-Chip von Nvidia (Reality Chip genannt) mit 129 US-Dollar, den zweiten Platz belegt das Blu-ray-Laufwerk mit 125 US-Dollar. Dagegen ist der Cell-Prozessor mit 89 US-Dollar fast schon ein Schnäppchen. Vergleichsweise viel kostet der Chip für die Emotion Engine und Graphics Synthesizer, der für die Abwärtskompatibilität zu PS2-Spielen verantwortlich ist. iSupply schätzt ihn auf 27 US-Dollar.

Wie erwartet, erreicht die Playstation 3 noch keine hundertprozentige Abwärtskompatibilität zu PS2- und PSOne-Spielen, da einige Titel Tricks und Kniffe der Original-Konsolen nutzen, die nicht spezifiziert sind. Laut Sony sind derzeit 200 von rund 8000 PS2-Titeln von den Inkompatibilitäten betroffen, die in kommenden Firmware-Updates der PS3 behoben werden sollen. "Wir streben eine 100-prozentige Abwärtskompatibilität an," sagte SCE-Chef Kaz Hirai in einem Interview.

Im Vergleich zu Sony soll Microsoft die Xbox 360 inzwischen kostendeckend produzieren. Das Premium-Modell, das für 399 US-Dollar verkauft wird, soll laut iSupply Bauteile im Wert von 323 US-Dollar enthalten. Am meisten spart Microsoft durch den Verzicht auf ein Blu-ray- oder HD-DVD-Laufwerk. Das DVD-Laufwerk der Xbox 360 kostet lediglich 19 US-Dollar. Nintendo hatte derweil verlautbaren lassen, dass die Wii-Konsole schon vom ersten Tag an mit Gewinn verkauft werde.

Konsolen-Hersteller arbeiten häufig mit Mischkalkulationen. Zuschüsse bei der Hardware werden durch den Verkauf von Spielen, Kabeln und Controllern ausgeglichen, die für ein Vielfaches ihrer Herstellungskosten angeboten werden.

"Die Playstation 3 bietet mehr Prozessorleistung und Möglichkeiten als jedes Unterhaltungselektronik-Gerät in der Geschichte," resümiert iSupply und hält die tatsächlichen Hardwarekosten für erstaunlich gering.

Analysten gehen derzeit davon aus, dass am morgigen Tag nur 150.000 bis 200.000 Konsolen der zunächst versprochenen 400.000 Geräte in den USA verfügbar sein werden. So informierte die Verkaufskette Gamestop inzwischen Kunden, die die PS3 vorbestellt hatten, sie könnten die Lieferung nicht gewährleisten und man müsse sich auf längere Wartezeiten einstellen. Bis spätestens zum Weihnachtsfest solle aber jeder Vorbesteller eine Konsole erhalten, verspricht Gamestop.

In Japan gingen zum Start 88.400 Konsolen über die Ladentische und waren größtenteils schon vor den offiziellen Ladenöffnungszeiten ausverkauft. Unter den Kunden dürften viele Wiederverkäufer gewesen sein, da pro Konsole durchschnittlich lediglich 0,98 PS3-Spiele verkauft wurden. Sony will pro Woche 100.000 weitere Konsolen nach Japan ausliefern. (hag)