Spotlight: Apple-Suche macht Probleme mit externen Laufwerken

In Monterey und insbesondere Ventura kommt die macOS-Systemsuche Spotlight mit externen Laufwerken aus dem Tritt. Das führt zum Einfrieren von Prozessen.

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Spotlight unter macOS Ventura

Mac mit Systemsuche Spotlight unter Ventura.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 4 Min.
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Apples Systemsuche Spotlight in macOS ist bereits 15 Jahre alt. Da sollte man eigentlich annehmen, dass es sich um ein stabiles Stück Software handelt. Das ist allerdings nicht der Fall: Immer wieder kam und kommt es zu Problemen mit der wichtigen Mac-Funktion. So war es etwa bis macOS 12.2 über einen längeren Zeitraum nicht möglich, im Finder auf Ordner beschränkt zu suchen. Nun gibt es neue Probleme mit Spotlight, die das ganze System ausbremsen. Betroffen sind sowohl macOS 12 (Monterey) als auch das brandneue macOS 13 (Ventura), wie Entwickler und Nutzer berichten.

Dabei geht es um externe Festplatten und SSDs mit größeren Datenbeständen, beispielsweise Backup-Medien. Bestimmte Spotlight-Routinen scheinen beim Versuch, diese zu indexieren, massiv aus dem Tritt zu geraten. Das äußert sich darin, dass Apps, die gerade auf Dateien zugreifen, die sich Spotlight ansieht, hängen bleiben. Dabei zeigt ein Sampling via Aktivitätsanzeige das Warten auf XPC-Prozesse, wie der bekannte Mac-Entwickler Michael Tsai in einem Blogeintrag von letzter Woche näher analysiert. Ihm war das Problem bereits unter Monterey aufgefallen, es sei unter Ventura, das im Oktober offiziell an den Start ging, aber nochmals deutlich schlimmer geworden.

"Sobald ich eine Festplatte mit vielen Dateien mounte – in der Regel ein Klon-Laufwerk – bleiben verschiedene andere Anwendungen, die mit Dateien arbeiten, oft hängen. Ein einzelner Hänger kann Minuten bis über eine halbe Stunde dauern", schreibt Tsai. Ähnliches war auch schon in der Mac & i-Redaktion unter Monterey feststellbar, allerdings deutlich weniger extrem als bei dem Developer, der unter anderem für SpamSieve bekannt ist.

Apple hatte mit macOS 13 alias Ventura erneut an Spotlight geschraubt und weitere Funktionen hinzugefügt. So bekam Spotlight eine überarbeite Vorschau, kennt Schnellaktionen und liefert eine insgesamt vertiefte Suchfunktion, die weitere Details etwa zu Unterhaltungsinhalten, aber auch zu Kontakten liefert. Zudem erkennt Spotlight nun Infos aus Bildern und erlaubt – wie auf dem iPhone bekannt – die Suche nach Orten oder Szenen. Auch die direkte Suche nach Online-Inhalten hat Apple erweitert.

Dabei scheinen jedoch auch Veränderungen an Standardfunktion vorgenommen worden zu sein, die die normale Nutzung tangieren. Tsai zufolge gibt es auch das Problem, dass langsamere externe Festplatten auch die Spotlight-Prozesse auf der internen SSD ausbremsen. Offenbar gibt es eine einzelne Warteschlange für beides und keine Priorisierung der internen SSD.

Das Problem lässt sich aktuell nur teilweise per Workaround beheben – Apple muss hier selbst ran. So kann man externe Backup-Laufwerke schnellstmöglich nach der Nutzung wieder auswerfen, um nicht das gesamte System auszubremsen. Das ist aber selten hilfreich. Weiterhin ist es möglich, über die Systemeinstellungen das Laufwerk von Spotlight auszunehmen. Das geht aber etwa bei Time-Machine-Volumes mit APFS überhaupt nicht, zumal man ja auch vielleicht gerne auf dem externen Laufwerk suchen würde.

Schließlich bietet sich noch an, den Backup-Prozess mit dem Mounten der externen Platte dann vorzunehmen, wenn man den Rechner gerade nicht benötigt. Hilfreich kann etwa sein, den kompletten Spotlight-Index des externen Mediums abzuschließen, nachdem ein Backup durchgeführt wurde. Das kann allerdings im schlimmsten Fall Stunden dauern und der Mac sollte nicht in den Ruhezustand übergehen. Tsai fasst weitere Ideen in seinem Blog zusammen.

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(bsc)