Prognose: Deutscher Energieverbrauch wird 2024 auf neuen Tiefstand fallen

Auch wenn einige Industriezweige wieder mehr Energie verbrauchen, sinkt Deutschlands Primärenergieverbrauch weiter. Die CO₂-Emissionen sinken besonders stark.

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Rauchende Kraftwerke

(Bild: Pongthorn S/Shutterstock.com)

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Deutschlands Energieverbrauch wird in diesem Jahr voraussichtlich erneut auf ein weiteres Rekordtief fallen und etwa 30 Prozent unter dem bisherigen Höchststand landen. Das hat die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) ermittelt, die Energiedaten seit der Wiedervereinigung zusammenträgt. Einen wesentlichen Anteil an dem Rückgang hat demnach die stagnierende Konjunktur. Auch wenn besonders energieintensive Industriezweige zuletzt wieder einen größeren Bedarf gehabt hätten, sei der Rückgang im produzierenden und verarbeitenden Gewerbe noch größer. Der habe auch verbrauchssteigernde Effekte etwa durch die weiter wachsende Bevölkerung ausgeglichen.

Wie die AGEB weiter ausführt, lag der inländische Primärenergieverbrauch in den ersten neun Monaten des Jahres bei 7538 Petajoule, 2,6 Prozent weniger als im Vorjahres. Für das Gesamtjahr erwartet sie einen Gesamtwert von 10.453 Petajoule, 1990 waren es noch 14.905 Petajoule. Weil Erdgas und die Erneuerbaren Energien am deutschen Energieverbrauch zuletzt noch einmal einen höheren und Kohle sowie Mineralöl einen geringeren Anteil hatten, "kam es zu einer überproportionalen Reduktion der Kohlenstoffintensität". Insgesamt erwartet die Arbeitsgemeinschaft einen Rückgang der energiebedingten CO₂-Emissionen um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Trotz dieser in Bezug auf die CO₂-Emissionen positiven Entwicklung dominieren die fossilen Energieträger die Struktur des Primärenergieverbrauchs weiterhin. Mineralöl kam demnach hier in den ersten neun Monaten auf 37,2 Prozent, Erdgas auf 24,9 Prozent, Stein- und Braunkohle zusammen auf 14,7 Prozent. Die Erneuerbaren erreichen lediglich 20,2 Prozent (nach 19,1 Prozent im Vorjahreszeitraum). Schließlich schreibt die AGEB noch, dass in den ersten drei Quartalen 19,6 Milliarden kWh (70,6 Petajoule) mehr Strom aus dem Ausland bezogen als aus Deutschland exportiert wurde. Das sei aber lediglich ein Zeichen für einen funktionierenden europäischen Binnenmarkt und weise nicht auf eine Abhängigkeit oder eine Knappheit hin.

(mho)