"Stalker 2": Entwickler blasen NFT-Strategie nach Kritik ab

Die Entwickler von "Stalker 2" wollten per NFT einen Platz im Videospiel anbieten. In der Community kam das nicht gut an – nun werden die NFTs gestrichen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 30 Kommentare lesen

(Bild: GSC Game World)

Lesezeit: 2 Min.

GSC Game World wird für den kommenden Shooter "Stalker 2" keine NFTs anbieten. Das teilte das ukranische Entwicklerstudio in einem Twitter-Eintrag mit. "Wir haben uns ausgehend von Feedback entschiedenen, alles, was mit NFTs zu tun hat, in 'Stalker 2' zu streichen." Zuvor hatte die Community massive Kritik an den NFTs geübt.

Zuvor hatte GSC Game World gemeinsam mit der Blockchain-Plattform DMarket Versteigerungen von NFTs für "Stalker 2" angekündigt. Die drei ersten NFTs sollten es den Höchstbietenden ermöglichen, sich als Nebenfigur in den kommenden Ego-Shooter integrieren zu lassen. Wer eines der NFT besitzt, sollte vom ukrainischen Entwicklerstudio eingescannt und soll schließlich als sogenannter Nichtspieler-Charakter (NPC) im Spiel auftauchen.

Die Besitzerinnen und Besitzer weiterer NFTs sollten dagegen ihre Nicknames an bestimmten Orten im Spiel platzieren dürfen. Beides ginge grundsätzlich auch ohne NFTs: Beispielsweise ist es bei manchen per Crowdfunding-Plattformen finanzierten Spielen schon länger üblich, Namen oder Abbilder der größten Spender ins Spiel einzubauen.

Das Ziel von GSCs ursprünglicher NFT-Strategie hatte das Unternehmen in einem mittlerweile gelöschten Twitter-Post bestätigt: Die Versteigerung der Blockchain-Tokens sollte Einnahmen generieren, die in die Entwicklung des Shooters gesteckt werden sollten. "Stalker 2" wurde 2010 angekündigt und soll im April 2022 endlich auf den Markt kommen. In der Zwischenzeit kam es zu Streitigkeiten zwischen Entwicklern und Rechteinhabern, Studioauflösungen und finanziellen Krisen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Andere Entwicklerstudiosn halten noch an ihren NFT-Vorhaben fest: Nach Ubisofts ersten Blockchain-Experimenten mit dem Online-Shooter "Ghost Recon Breakpoint" hat auch die umstrittene Entwickler-Ikone Peter Molyneux ein Videospiel mit NFT-Elementen angekündigt. In der virtuellen Welt von "Legacy" können Spielerinnen und Spieler Land erwerben, Geschäfte aufbauen und damit echtes Geld einspielen. Schon jetzt sollen Spielerinnen und Spieler über 50 Millionen US-Dollar in NFTs für virtuelle Baufläche investiert haben.

NFTs (Non-Fungible Tokens) sind eine Art digitale Besitzurkunde. Der Hash eines Datenpakets, das von der Urheberin oder dem Urheber der Originaldatei auf einer Blockchain-Infrastruktur mit einem privaten Key signiert wird, lässt sich mit solchen Tokens öffentlich nachvollziehbar verwalten.

(dahe)