Standard für Power-over-Ethernet verabschiedet
Das IEEE hat den Standard 802.3af-2003 verabschiedet, der die Stromversorgung von Endgeräten über Ethernet regelt.
Während die einen die Datenübertragung über die häusliche Stromversorgung optimieren, verabschiedet das IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers) die aktualisierte Version des Power-over-Ethernet-Standards IEEE 802.3af-2003 (PoE).
Die Versorgung der Endgeräte über das Netzwerk hat Tradition: Beispielsweise lassen sich ISDN-Geräte mit geringem Leistungshunger auch ohne externe Stromquelle direkt aus der Vermittlungsstelle speisen -- ein Kabel als Stolperfalle weniger. Die weiteren Vorteile des IEEE 802.3af-Standards liegen auf der Hand: Ein Voice-over-IP-Telefon beispielsweise funktionierte dann ganz ohne Netzteil, Webcams könnten auch an den entlegensten Stellen positioniert oder WLAN-Access-Points mit geringeren Kosten breiter gestreut werden. Steve Carlson, Vorsitzender der 802.3af-Task-Force, ist sich deshalb sicher, dass der Standard ein kommerzieller Erfolg wird: "In ein paar Jahren erinnert sich niemand mehr daran, dass man mal über das Ethernet keinen Strom beziehen konnte."
Vor allem aber dürfte die Absegnung des Standards durch das IEEE mehr Investitionssicherheit schaffen. Gab es bislang nur proprietäre Lösungen am Markt, die den Kunden an ein bestimmtes Unternehmen gebunden haben, wird der Standard nun für eine Vereinheitlichung sorgen. Ein Endgerät von Hersteller A wird an einem Switch von Hersteller B bei korrekter Implementierung des Standards problemlos laufen. Die zur Verfügung gestellte Leistung von 12,95 Watt sollte außerdem für eine große Bandbreite an Endgeräten ausreichen. Gängige Handheld-Computer nehmen selbst bei voll ausgeleuchtetem Display nur rund ein Watt auf, ein zusätzlicher Ethernet-Anschluss dürfte kaum ins Gewicht fallen. Für die meisten Notebooks wird die Leistung wohl leider nicht reichen: Mit weniger als 12 Watt begnügen sich nur die besonders sparsamen unter den Slimlinern -- üblich sind 30 Watt und mehr. Auch Webcams und Printserver bewegen sich je nach Ausstattung im einstelligen Watt-Bereich und sind damit geradezu prädestiniert für die Verkabelung per PoE. (ola)