Statistik der Woche: Chips für 12,8 Milliarden Dollar aus Deutschland

Der European Chips Act soll Europas Stellung am Halbleitermarkt stärken. Unsere Infografik zeigt die derzeitigen Exporthandelswerte.

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Halbleiter-Industrie
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • René Bocksch

Die Europäische Kommission will die Halbleiterherstellung in der EU mit dem European Chips Act strukturell fördern und Europa damit als Tech-Standort unabhängiger von den Big Playern aus Asien und den USA machen.

Statistik der Woche

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shutterstock/3dmask

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In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Um das Ziel eines Marktanteils von 20 Prozent bis 2030 zu erreichen, sollen knapp 43 Milliarden Euro investiert werden. Einige Länder Europas haben sich diesbezüglich schon in Stellung gebracht, wie die Grafik von Statista und MIT Technology Review veranschaulicht.

Demnach ist Deutschland das Zugpferd der europäischen Chip-Industrie. Der Exporthandelswert integrierter Schaltkreise hat 2020 rund 12,8 Milliarden US-Dollar betragen. Das verdankt die Bundesrepublik vor allem dem sogenannten "Silicon Saxony" in der Region Dresden, das als Nukleus der deutschen Mikroelektronik- und Halbleiterbranche gilt.

Die Plätze hinter Deutschland werden von den Niederlanden mit 11,5 Milliarden, Irland mit 8,2 Milliarden und Frankreich mit 6,5 Milliarden US-Dollar belegt. Erstere sind der Stammsitz des Zulieferers und Herstellers ASML, der besonders für seine Maschinen zur Halbleiterproduktion bekannt ist.

Im Vergleich zu Asien sind diese Exportwerte allerdings verschwindend gering. Allein China, Taiwan und Hongkong waren im entsprechenden Jahr für etwa die Hälfte des globalen Exporthandelswert integrierter Schaltkreise verantwortlich.

Die Halbleiter-Industrie erwirtschaftete 2020 einen weltweiten Umsatz von über 400 Milliarden US-Dollar. Laut aktuellen Daten von Gartner hat das südkoreanische Konglomerat Samsung mit etwa 13 Prozent den größten Anteil daran. Schärfster Konkurrent innerhalb der Branche ist Intel mit einem Marktanteil von rund 12,5 Prozent. Mit einigem Abstand auf dem dritten Platz befindet sich mit SK Hynix ein weiteres Unternehmen aus Südkorea.

Die Stärkung der Halbleiter-Industrie in Europa ist auch wegen der immer größeren Bedeutung von Prozessor- und Speicherchips für die Automobilindustrie und dem weltweit akutem Chipmangel ein wichtiger Schritt, um diesen integralen Wirtschaftszweig der EU konkurrenzfähig zu halten. Allein im vergangenen Jahr wurden laut IHS Markit schätzungsweise 50 Milliarden US-Dollar mit Halbleiterprodukten speziell für den Automobilbereich umgesetzt.

(jle)