Steam Awards: Verhöhnen Spieler "Starfield" mit Preisauszeichnung?

Bei den jährlichen Steam Awards haben viele Nutzer merkwürdig abgestimmt: Das konservative "Starfield" hat den Preis für das innovativste Gameplay bekommen.

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(Bild: Bethesda)

Lesezeit: 3 Min.

Eine spöttische Preisauszeichnung für "Starfield"? Bei den Steam Awards wurde das Bethesda-Rollenspiel von den Usern als Titel mit dem innovativsten Gameplay ausgezeichnet. In der Kategorie setzte sich "Starfield" gegen Spiele mit tatsächlich innovativer Spielmechanik durch, etwa das rasante Geschicklichkeits-Actionspiel "Our Only Move is Hustle" oder das Open-World-Detektivspiel "Shadows of Doubt".

"Starfields" Spieldesign gilt eigentlich als recht konservativ. Bethesdas Formel hat sich seit "Fallout 4" kaum weiterentwickelt, das bereits 2015 Elemente wie Basisbau und Crafting bot. Auch beim Quest-Design hat sich Bethesda nicht groß bewegt, und obwohl "Starfield" im Weltall spielt, wird der Spielfluss regelmäßig durch Ladebildschirme und Schnellreisen unterbrochen.

Dass alle Stimmen beim Steam Award für das Bethesda-Rollenspiel ernst gemeint sind, darf also angezweifelt werden. Denn die aufgezählten Punkte werden auch in der Community regelmäßig kritisiert. Wie wenig begeistert Steam-Nutzer insgesamt von "Starfield" sind, lässt sich aus den Nutzerbewertungen ablesen: Nur 63 Prozent von 90.000 Steam-Usern empfehlen "Starfield", für eine derartige Großproduktion ist das ein schlechter Wert. In den vergangenen 30 Tagen bewerteten nur 27 Prozent von 8000 Reviews "Starfield" positiv – und selbst Spieler, die "Starfield" mögen, würden den Titel kaum als besonders innovativ bezeichnen.

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Auch das "Starfield"-Subreddit vermutet hinter dem Steam Award für innovatives Gameplay daher eine Troll-Aktion. Bethesda nimmt die Auszeichnung derweil dankbar an und feiert den Award in einem Twitter-Post. Immerhin ist nicht auszuschließen, dass zumindest Teile der Steam-Wählerschaft aus echter Überzeugung "Starfield" gestimmt haben.

Auch ein anderer Steam-Preis aus diesem Jahr löst Troll-Verdacht aus: Als "Labor of Love" wurde "Red Dead Redemption 2" ausgezeichnet. Der "Labor of Love Award" soll eigentlich schon länger veröffentlichte Spiele ehren, die von ihren Entwicklern auch Jahre nach Release mit regelmäßigen Updates versorgt und gepflegt werden.

Dabei hat der Einzelspielermodus von "Red Dead Redemption 2" seit Veröffentlichung im Oktober 2018 keine nennenswerten Updates erhalten. Der Online-Modus wird von der Community häufig als ausgestorben kritisiert, während das ältere "GTA 5" mit deutlich mehr Inhalten versorgt wird – mit dem Steam Award machen die Spieler offenbar ihrem Ärger darüber Luft. Eher verdient hätten den Award die ebenfalls nominierten "Rust" und "Deep Rock Galactic".

Die Steam Awards werden frei von den Steam-Nutzern ausgewählt. Zum Spiel des Jahres haben die User "Baldur's Gate 3" gekürt – das dürfte ernst gemeint sein. Viele der Gewinner können bei Steam derzeit mit Rabatt gekauft werden.

(dahe)