Sterberegister manipuliert, um den eigenen Tod vorzutäuschen

Ein Vater manipuliert das Sterberegister und erklärt sich für tot, um Unterhaltszahlungen für sein Kind zu vermeiden. Dafür sitzt er jetzt in den USA in Haft.

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Kind isst Kekse, spielt an einem Tablet und streckt die Zunge in die Kamera

(Bild: Shutterstock/stockwerk-fotodesign)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Imke Stock

Sich selbst für tot zu erklären, um nicht für das eigene Kind geradestehen zu müssen, endet für einen Amerikaner mit jahrelanger Haft. Der 39-jährige Vater hat gestanden, unter Missbrauch der Zugangsdaten eines Arztes das Sterberegister Hawaiis manipuliert zu haben. Dabei legte er einen neuen Todesfall für sich selbst an, füllte die Sterbeurkunde aus und bescheinigte seinen Tod mit der digitalen Signatur des Arztes. Da das Sterberegister von Hawaii mit anderen Registern verknüpft ist, wurde der Täter dadurch auch in behördlichen Datenbanken anderer US-Staaten fälschlich als verstorben registriert.

Der Angeklagte hat zugegeben, seinen eigenen Tod unter anderem deswegen vorgetäuscht zu haben, um ausstehenden Unterhaltspflichten für sein Kind zu entgehen. Dazu kommen weitere Taten des unberechtigten Eindringens in Netzwerke von Unternehmen und Behörden mit gestohlenen Zugangsdaten; er hat auch versucht, Zugänge zu diesen Netzwerken im Darknet zu verkaufen.

Im Oktober des Vorjahres wurde der Mann angeklagt, am 4. März hat er sich schuldig bekannt. Und jetzt hat ein US-Bundesbezirksgericht die Strafe verhängt: 81 Monate Haft, also sechs Jahre und neun Monate. Das teilt die US-Staatsanwaltschaft mit. Der Verurteilte muss 85 Prozent der Strafe absitzen, bevor er Entlassung auf Bewährung beantragen kann. Den Schaden an Computersystemen von Behörden und Unternehmen sowie die Nichtzahlung der Unterhaltsverpflichtung beziffert das Gericht auf insgesamt rund 196.000 US-Dollar.

Das Verfahren heißt USA v Jesse Kipf und war am US-Bundesbezirksgericht für das Östliche Kentucky unter dem Az. 6:23-cr-60 anhängig.

(ds)