Stolpersteine App: Mittlerweile mehr als 36.000 Steine in 93 Städten registriert
Die kostenlose "Stolpersteine Deutschland"-App ist im vergangenen Jahr erneut gewachsen. Die Macher laden dazu ein, Teil der Erinnerungskultur zu sein.
Die Stolpersteine Deutschland-App konnte im vergangenen Jahr einen weiteren Zuwachs der in der App verfügbaren Steine registrieren. Mittlerweile sind mehr als 36.000 Steine in 93 Städten in der Datenbank. Das meldet die für die App verantwortliche Kölner Agentur D-Sire anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktags am 27. Januar.
Ăśberregionales Projekt
Die App wurde erstmals im Jahr 2022 vorgestellt. Laut den Betreibern ist sie nun die umfangreichste digitale Sammlung dieser Art in Deutschland. Neben der Stolpersteine Deutschland-App gibt es ähnliche Angebote, die sich aber in der Regel regional beschränken. So etwa die Stolpersteine App des Westdeutschen Rundfunks, die sich Stolpersteinen in Nordrhein-Westfalen widmet und anlässlich der Re-publica 2022 auch einen kleinen Teil in Berlin abdeckt. Die WDR-App kommt mit mehr medialem Bonusmaterial wie etwa "Graphic Storys" und Audioproduktionen, ist allerdings auch öffentlich-rechtlich finanziert. Die Stolpersteine App von D-Sire wird von der Agentur kostenlos zur Verfügung gestellt und gepflegt.
Wie auch die WDR-App setzt die Stolpersteine Deutschland-App auf engagierte Menschen, die Teil der Erinnerungskultur sein und diese pflegen wollen. So können in der WDR-App unter anderem stark verschmutzte Steine gemeldet und für die Stolpersteine Deutschland-App weitere Steine dokumentiert werden. Da sich in Deutschland mittlerweile mehr als 100.000 Stolpersteine finden lassen, freut sich das Projekt weiterhin über Mithilfe. Ansonsten wird die App über OpenStreetMap und Wikipedia gefüttert. Zu ihrem Start am 9. November 2022 konnte sie so bereits 20.000 Steine in Deutschland anzeigen.
Innerhalb der App können Fotografien der Steine sowie biografische Daten zu Opfern des Nationalsozialismus weitestgehend barrierefrei abgerufen werden. Sämtliche Steine werden an ihrem Verlegeort innerhalb einer Kartenansicht visualisiert. Steine in der Nähe lassen sich dadurch leichter finden.
Größtes dezentrales Mahnmal der Welt
Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. 1992 ließ dieser den ersten Stolperstein vor einem der selbst gewählten Wohn- und Schaffensräume von Opfern der NS-Zeit in den Boden ein. Er erschuf damit ein immer weiter wachsendes Kunst-Denkmal, welches als das größte dezentrale Mahnmal der Welt gilt. Stolpersteine gibt es heute in mehr als 30 Ländern.
Stolpersteine Deutschland und Stolpersteine NRW (3 Bilder)
Stolpersteine Deutschland-App
)(kbe)