Stratfor-Hack von Anonymous: Journalist entgeht langer Haftstrafe

Der Journalist und Anonymous-Sprecher Barrett Brown wurde in den USA angeklagt, da er einen Link zu gehackten E-Mails der Sicherheitsfirma Stratfor in einem Chatforum veröffentlichte. Die Staatsanwaltschaft strich nun elf von zwölf Anklagepunkten.

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Der frühere Anonymous-Sprecher und Journalist Barrett Brown entgeht einer langen Gefängnisstrafe. Die Staatsanwaltschaft im texanischen Dallas hat die meisten ihrer Vorwürfe gegen den investigativen Journalisten fallen gelassen. Das geht aus einem Schreiben an das Bundesbezirksgericht in Dallas hervor, das die Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) dokumentiert.

Darin teilt die Staatsanwältin Sarah Saldana mit, dass sie elf der zwölf Anklagepunkte zurücknimmt. Unter anderem ging es darum, dass Brown im Zuge einer Recherche einen Link zu gehackten E-Mails der Sicherheitsfirma Stratfor in einem Chatforum veröffentlichte, um Informationen dazu zu sammeln. Insgesamt hätte Brown eine Haftstrafe von 105 Jahren gedroht. Die Staatsanwaltschaft hat ihren Antrag nicht begründet.

Die EFF begrüßte den Schritt der Staatsanwaltschaft und hofft, dass im Justizministerium ein Umdenken eingesetzt habe. Die Staatsanwaltschaft habe ursprünglich gewöhnliches journalistisches Handeln bestrafen wollen. Dennoch habe sie schon Schaden mit der unnötigen Klage angerichtet. Reporter ohne Grenzen hatte Brown kürzlich in eine Reihe mit Chelsea (vormals Bradley) Manning und Edward Snowden gestellt, als die Organisation den Umgang der USA mit Whistleblowern kritisierte. (anw)