Streikende Boeing-Mitarbeiter lehnen erneutes Gehaltsangebot ab
Die streikenden Mitarbeiter von Boeing haben ein erneutes Gehaltsangebot ausgeschlagen. Zuvor hatten sie eine Erhöhung um 25 Prozent abgelehnt.

(Bild: Trevor Mogg/ Shutterstock.com)
Die streikenden Boeing-Arbeiter haben auch das verbesserte Angebot des Flugzeugbauers mit einem Einkommensplus von 35 Prozent in vier Jahren ausgeschlagen. Damit geht der Streik, der die Produktion des Bestseller-Modells 737 und des Langstreckenjets 777 lahmgelegt hat, weiter. Der finanzielle Druck auf den Airbus-Konkurrenten, der seit Jahren in der Krise steckt, wird damit noch weiter steigen.
In der Abstimmung am Mittwoch sprachen sich 64 Prozent gegen das Angebot aus, wie die Gewerkschaft IAM mitteilte. "Nachdem wir zehn Jahre lang Opfer erbracht haben, gibt es noch eine Menge Boden wiedergutzumachen", betonte die GewerkschaftsfĂĽhrung nach dem Votum. Das erste Boeing-Angebot mit einem Plus von 25 Prozent beim Gehalt hatten die Arbeiter noch mit einer Mehrheit von fast 95 Prozent abgelehnt.
Das neue Angebot sah außerdem eine Einmalzahlung von 7.000 US-Dollar (rund 6.500 Euro) vor – sowie den Erhalt von Bonuszahlungen, die die Arbeitgeberseite des Herstellers ursprünglich abschaffen wollte.
Geplante Arbeitsplatzstreichungen
Der Streik läuft bereits seit Mitte September. Boeing kündigte vor Kurzem an, zehn Prozent der Arbeitsplätze streichen zu wollen. Boeing-Chef Kelly Ortberg nannte keine genaue Anzahl von abzubauenden Arbeitsplätzen – aber nach Angaben vom Jahreswechsel hatte der Flugzeugbauer gut 170.000 Beschäftigte. Die Stellenstreichungen seien nötig, da das Unternehmen die Belegschaft an die finanzielle Realität anpassen müsse, erklärte Ortberg.
Die International Association of Machinists and Aerospace Workers oder kurz IAM hat rund 33.000 Mitglieder bei Boeing. Die Gewerkschaft ging zuletzt 2008 in den Streik. Damals dauerte der Ausstand 57 Tage an und kostete den Konzern nach Analystenschätzungen rund zwei Milliarden Dollar.
(olb)