Streit um den App Store: US-Gericht weist Monopolklage gegen Apple ab
Ein Mail-App-Anbieter sei den Beweis schuldig geblieben, Apple besitze Monopolmacht beim App-Vertrieb und benachteilige Wettbewerber, so der Richter.
Schwere Vorwürfe eines Mail-App-Anbieters gegen Apple verlaufen im Sand: Ein US-Gericht hat Apples Antrag zur Abweisung der Klage, in der dem iPhone-Konzern die Behinderung von Wettbewerbern im App Store vorgeworfen wird, in mehreren Punkten stattgeben. Die Firma Blix, Anbieter des E-Mail-Clients BlueMail, habe weder direkte noch indirekte Beweise für Apples Monopolmacht vorbringen können, erläuterte das Gericht.
Keine Belege für Monopolmissbrauch
Blix habe den Vorwurf, dass Apple "überhöhte Preise" für seine Geräte und Apps verlange, nicht untermauern können, schreibt der Richter in der Begründung (Blix vs. Apple, Aktenzeichen 1:19-cv-01869, United States District Court for the District of Delaware). Auch sei der App-Anbieter "Fakten" schuldig geblieben, dass Apples "Vetomacht" über Apps das Angebot letztlich begrenze. Blix habe es auch versäumt, einen Markt zu definieren, in dem Apple angeblich ein Monopol hat und wie der Konzern seine Marktmacht dort ausnutzen würde.
Blix' habe in der Klage geschildert, dass der E-Mail-Client auf "mehreren Plattformen" und auch außerhalb des App Stores erfolgreich gewesen sei, so der Richter weiter – das demonstriere, dass Apples Mac App Store für den Erfolg gar nicht ausschlaggebend gewesen ist – und auch nicht als "essentielle Einrichtung" eingestuft werden könne. Im Unterschied zu iOS-Apps lassen sich Mac-Apps auch außerhalb von Apples App Store vertreiben.
Apple verweist auf Sicherheitsbedenken
Auch eine von Blix angeführte Patentverletzung wies das Gericht in einem Punkt klar zurück, lässt dem Kläger aber den Spielraum, die Monopolmissbrauchsvorwürfe in überarbeiteter Form nochmals vorzubringen.
Apple habe die BlueMail-App in den Suchergebnissen "unterdrückt" und aus dem Mac App Store geworfen, monierte Blix im vergangenen Jahr. Apple erklärte im Gegenzug, man habe den E-Mail-Client wegen Sicherheitsbedenken rausgeworfen. Der App-Anbieter rief daraufhin Entwickler zur Revolte gegen Apple auf – kurze Zeit später ließ Apple BlueMail nach acht Monaten wieder in den Mac App Store.
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(lbe)