Studie: Markt für Software as a Service wächst um 27 Prozent

Nach Angaben von Gartner werden die Umsätze mit SaaS im laufenden Jahr weltweit 6,4 Milliarden US-Dollar überschreiten. In den kommenden vier Jahren erwarten die Analysten eine weitere Verdopplung des Marktvolumens.

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Von
  • Matthias Parbel

Nach Angaben von Gartner werden die Umsätze mit Software as a Service (SaaS) im laufenden Jahr weltweit 6,4 Milliarden US-Dollar überschreiten. Im Vergleich zu 2007 entspricht dies einem Zuwachs um 27 Prozent. In den kommenden vier Jahren erwarten die Analysten eine weitere Verdopplung des Marktvolumens der SaaS-Unternehmensanwendungen auf dann knapp 15 Milliarden US-Dollar.

Gartners optimistische Prognose fußt im Wesentlichen auf zwei Säulen: Geschäfts- und Computing-Modelle für SaaS seien mittlerweile so weit gereift, dass sie überall eingesetzt werden könnten, betont Sharon Mertz, Research Director bei Gartner. Nicht zuletzt deswegen hätten in den zurückliegenden vier Jahren auch die anfänglichen Bedenken von Anwendern hinsichtlich Sicherheit, Reaktionszeiten und Service-Verfügbarkeit maßgeblich abgebaut werden können. "Die Beliebtheit des On-Demand-Modells ist daher deutlich gestiegen", ergänzt Mertz.

Der IT-Dienstleister Capgemini hatte sich in der Hoffnung auf steigende Nachfrage seiner Unternehmenskunden nach Saas-Anwendungen schon im Herbst 2007 entschlossen, die Google Apps Premier Edition offiziell in sein Dienstleistungsportfolio aufzunehmen. Denn gerade im Bereich Office Suites und Anwendungen zur sogenannten Digital Content Creation (DCC) sieht Gartner das größte Wachstumspotenzial für SaaS – wenn auch von einem niedrigen Niveau kommend.

Die Umsätze mit Büro- und anderer DCC-Software im SaaS-Modell werden sich demnach im Zeitraum 2007 bis 2012 jährlich verdoppeln und schließlich ein Gesamtvolumen von 1,9 Milliarden US-Dollar erreichen. Nach Einschätzung der Gartner-Analysten werden SaaS-Angebote wie beispielsweise Google Apps, Adobe Buzzword, ThinkFree und Zoho in vier Jahren rund neun Prozent des gesamten Software-Marktes ausmachen – ergänzend zu etablierten klassischen Anwendungen wie Microsoft Office.

Aber auch der Konzern aus Redmond hat mittlerweile die Weichen für das SaaS-Geschäft gestellt. Bei dem von Manager Jeff Raikes angekündigten Vorstoß konzentriert sich Microsoft bisher jedoch primär auf den Bereich Kundenbeziehungsmanagement. Anwendungen für das sogenannte Customer Relationship Management (CRM) sind laut Gartner das umsatzmäßig zweitwichtigste Segment im SaaS-Markt. Die CRM-Branche werde 2008 über 1,7 Milliarden US-Dollar per Software as a Service umsetzen – der Gesamtumsatz mit CRM-Anwendungen lag im vergangenen Jahr bei 7,4 Milliarden US-Dollar. Immerhin geht Microsoft mit seinem gerade vorgestellten "Windows Azure" einen großen Schritt weiter in Richtung Bereitstellung von Server- und Rechenzentrumsdiensten für Software as a Service (wobei Microsoft gerne von "Software plus Service" spricht). "Cloud Computing" ist hier das große neue Buzzword der Branche.

Während Unternehmensanwendungen wie Enterprise Resource Planning (ERP) und Supply Chain Management (SCM) im SaaS-Geschäft noch keine maßgebliche Rolle spielen, betrachtet Gartner den Bereich Content, Communication & Collaboration (CCC) als das derzeit und künftig umsatzträchtigste Segment. Mit SaaS-Applikationen wie Web- und Video-Conferencing, aber auch Enterprise Content Management (ECM) werden im laufenden Jahr rund 2,1 Milliarden US-Dollar umgesetzt – bis 2012 soll sich das Volumen auf 4,7 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppeln. (map)