Studie: Mitarbeiter empfinden KI als Mehrarbeit und Stressfaktor

Statt der erwünschten Effizienz gaben befragte Mitarbeiter in einer Studie an, KI helfe ihnen nicht – im Gegenteil hindere sie.

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Frau stützt sich ermüdet auf Schreibtisch

Ostrich-Pillow für den Schreibtisch-Powerworker

(Bild: Studio Banana Things)

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Künstliche Intelligenz als Burnout-Treiber? Laut einer Umfrage empfinden das viele Menschen so. 77 Prozent von 2500 Befragten gaben an, KI habe ihre Arbeitslast noch vergrößert – allerdings unterschieden sich die Angaben je nach Position der Menschen. KI-Anbieter und Startups legen meist nahe, KI würde die Effizienz der Arbeitenden steigern und ihnen die Last von unangenehmen und langweiligen Tätigkeiten abnehmen. Auch in Leitungspositionen herrscht oft diese Erwartung.

Über die Studie von Upwork berichtet Forbes. Dort heißt es auch: "Die Studie stellt eine Diskrepanz zwischen den hohen Erwartungen der Manager und den tatsächlichen Erfahrungen der Mitarbeiter mit KI fest." 96 Prozent der Personen in der oberen Leitung (C-Suite) haben angegeben, KI werde die Produktivität steigern. Aber 77 Prozent der Mitarbeitenden sagten, KI habe nur für zusätzliche Arbeitslast gesorgt. Es sei demnach herausfordernd, Ergebnisse zu bekommen, die der erwarteten Produktivität entsprechen. Schlussendlich trage KI dadurch sogar dazu bei, dass Mitarbeiter einen Burnout erleiden.

47 Prozent der befragten Mitarbeiter haben in der Studie gesagt, nicht zu wissen, wie sie die verlangte Produktivität erreichen sollten. 40 Prozent gaben an, ihre Arbeitgeber verlangten zu viel, wenn es um KI geht. Jeder dritte Befragte sagte sogar, es käme für ihn infrage, den Job zu wechseln, weil er sich überarbeitet und ausgebrannt fühlt. Der Mehrheit der Führungsebene (81 Prozent) ist dabei klar, dass die Herausforderungen für die Mitarbeitenden im vergangenen Jahr gestiegen sind.

Eine Autorin der Studie, Kelly Monahan, sagt: "Unsere Forschung zeigt, dass die Einführung neuer Technologien in veraltete Arbeitsmodelle und -systeme nicht den vollen erwarteten Produktivitätswert der KI freisetzen kann." Um KI nutzen zu können, müssen Strukturen verändert und auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter geachtet werden. Um zu vermeiden, dass Unternehmen Mitarbeiter verlieren, müssen Führungskräfte einen neuen Ansatz in Kompetenz- und Talententwicklung wählen. Man müsse beispielsweise neu denken, wie Produktivität überhaupt gemessen wird.

Die Studie ist von Upwork durchgeführt worden, einer Plattform, über die Freelancer und Unternehmen zusammenkommen können. Upwork ist auch Partner von OpenAI. Eine erste Untersuchung zum Einsatz von KI in Unternehmen ist bereits vergangenes Jahr erschienen. Damals standen vor allem die Sorgen und Ängste der Mitarbeiter im Fokus – und wie Führungskräfte diese ernst nehmen sollten.

(emw)