Studie soll angeblich Munition gegen Linux liefern

Reichlich Staub wirbelt eine angebliche interne E-Mail des Microsoft-Vizepräsidenten Brian Valentine auf, die Aufschlüsse über die Marketing-Taktik des Softwareriesen gegen Open Source Software zu geben scheint.

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Von
  • Dorothee Wiegand

Reichlich Staub wirbelt dieser Tage eine angebliche interne E-Mail des Microsoft-Vizepräsidenten Brian Valentine auf, die Aufschlüsse über die Marketing-Taktik des Softwareriesen gegen Open Source Software zu geben scheint. Die E-Mail wurde der britischen Website The Register zugespielt und ist dort vollständig veröffentlicht.

Im November hatte die Website bereits ein Schriftstück bekannt gemacht, das ebenfalls als interne E-Mail Valentines bezeichnet wurde und ähnliche Aussagen zur Wettbewerbssituation enthält. In dem jetzt durchgesickerten Memo werden die Mitarbeiter im Verkauf dazu angehalten, nach Linux-Indizien bei ihren Kunden Ausschau zu halten und gegebenenfalls Bedenken gegen Open Source zu schüren. Der Verfasser verspricht, ihnen dafür demnächst fundierte Argumentationshilfen zur Verfügung zu stellen. Eine Studie, die im Mai 2002 vorliegen soll, werde zeigen, dass der Einsatz von Linux nicht kostengünstiger sei als die Verwendung von Windows. Die Authentizität der E-Mail ist nicht bestätigt.

Der Anteil der Linux-Installationen auf neu ausgelieferten Servern nimmt kontinuierlich zu. Aber auch Desktop-Installationen dürften Microsoft ein Dorn im Auge sein, vor allem wenn es um so prominente Systeme geht, wie die rund 5.000 PCs im deutschen Bundestag. In der lebhaften Debatte um deren zukünftiges Betriebssystem ist Linux als NT-Nachfolger im Gespräch. (dwi)