Studie von Google und IW Consult: 100 Stunden weniger Arbeit dank KI

Wer KI im Unternehmen einsetzt, ist innovativer. Generative KI kann laut einer Studie 100 Stunden Arbeit pro Arbeitnehmer im Jahr freimachen.

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(Bild: Miha Creative/ Shutterstock.com)

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Im Durchschnitt werden 100 Stunden Arbeitszeit eines Arbeitnehmers frei, wenn das Unternehmen generative KI einsetzt. Diese Rechnung stellen Google und IW Consult auf. Laut der Studie ist der Einsatz von KI dennoch entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in Deutschland zu sichern. Dass die Ergebnisse nicht unbedingt auf Friseure und andere Handwerksberufe übertragen werden können, erwähnt Google nicht.

Was sind also die häufigsten Anwendungsbereiche von KI in Unternehmen? 34 Prozent nutzen KI für das Verfassen von Dokumenten, 27 Prozent zur Datenanalyse, 25 Prozent für die Informationsbeschaffung und 21 Prozent optimieren damit Marketing- und Sales-Aktivitäten sowie repetitive Aufgaben. Nun ist allerdings nicht konkreter beschrieben, wie KI genau dort jeweils wie eingesetzt wird. Denn KI im Allgemeinen ist ja bekanntlich nicht erst im vergangenen Jahr auf den Markt gekommen.

Eine weitere Zahl aus der Studie lautet: 330 Milliarden Euro könnte generative KI in Zukunft zur Bruttowertschöpfung in Deutschland beitragen – etwa durch die frei werdende Zeit, wenn generative KI Arbeiten übernimmt, die Mitarbeiter nicht mehr machen müssen. IW Consult sagt, die meisten Arbeitnehmer stehen KI positiv gegenüber und glauben, dass sie ihre Jobs interessanter macht und hilft, produktiver zu sein. Nur 31 Prozent glauben, KI könne ihre beruflichen Aufgaben besser erfüllen als sie selbst.

"Hochgerechnet" nutzen bereits 600.000 Unternehmen in Deutschland KI – das entspricht 17 Prozent aller Unternehmen. Von den KI nutzenden Unternehmen verzeichneten 19 Prozent ein Beschäftigungswachstum. Unternehmen, die keine KI einsetzen, konnten nur um 6 Prozent wachsen. Demnach sichert und schafft KI also eher Arbeitsplätze als sie zu ersetzen. Auch das Umsatzwachstum sei bei KI-nutzenden Unternehmen besser.

(Bild: Google)

Laut Studie werden KI-gestützte Produkte von Google, etwa Ads, Android, Cloud, die Suche und Youtube 2023 rund 53 Milliarden Euro zur Wertschöpfung beitragen. Keine Überraschung also, dass die Studie Potenzial für all jene Unternehmen sieht, zu wachsen, die eben jene Google KI-Dienste verwenden. Laut der Umfrage nutzen schon rund 90 Prozent der Unternehmen mindestens eine Google-Anwendung – diese kann freilich auch frei von KI sein.

KI soll auch gesellschaftlichen Herausforderungen begegnen. Da sehen die Befragten etwa Potenzial, um CO2-Emissionen zu senken – obwohl sie auch durch KI entstehen können. Auch im Bereich Medizin gibt es Hoffnung auf eine bessere Entwicklung von Arzneimitteln sowie Potenzial bei der Beobachtung und Verfolgung von medizinischen Daten. Ob damit etwa eine elektronische Patientenakte gemeint ist oder eher die Datenauswertung zu Zwecken der Forschung, ist nicht ganz klar.

(Bild: Google)

Für die Untersuchung hat IW Consult im Juni und Juli 2023 2068 Unternehmen und 1012 Personen in Deutschland befragt. Die Auswirkungen wurden dann aufbauend auf bestehender Literatur modelliert und mit Sekundärdaten abgeglichen. Hinzu kamen Fallstudien, für die mit ausgewählten Unternehmen gesprochen wurde, die in der jüngsten Zeit mit Google-Diensten gearbeitet haben. Die IW Consult ist eine Tochter des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Die rund 35 Mitarbeiter sind Spezialisten für Auftragsforschung und Dienstleistungen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis.

(emw)