Stromtrasse: Erste Kabel für Suedlink verlegt

Im Landkreis Rotenburg/Wümme wurden die ersten Kabel für die Stromtrasse verlegt, die Strom von Schleswig-Holstein nach Süddeutschland bringen soll.

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Tiefbauarbeiten für die Stromtrasse Suedlink

(Bild: Tennet)

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Die Stromtrasse Suedlink, die Windstrom von Schleswig-Holstein nach Baden-Württemberg bringen soll, nimmt Form an. In der niedersächsischen Gemeinde Heeslingen im Landkreis Rotenburg/Wümme wurden jetzt die ersten Kabel verlegt. Im ersten Abschnitt sollen es 37 von insgesamt 700 Kilometer werden.

Im kommenden Jahr soll Suedlink entlang der gesamten Trasse gebaut werden. Nach den gesetzlichen Fristen sei mit den noch ausstehenden Baugenehmigungen im Verlauf dieses Jahres und Anfang 2025 zu rechnen, teilte Netzbetreiber Tennet mit. In Baden-Württemberg laufen bereits erste vorgezogene Bohrungen, die Tiefbauarbeiten sollen im Herbst dieses Jahres beginnen.

Der Netzbetreiber hat die De Romein Group mit den Tiefbauarbeiten beauftragt. Für die Verbindung von Brunsbüttel in Schleswig-Holstein nach Leingarten in Baden-Württemberg liefert und installiert NKT die Kabel. Prysmian verbindet Wilster in Schleswig-Holstein über den Nordwesten Hamburgs mit dem südlichen Anschlusspunkt in Bergrheinfeld bei Schweinfurt in Bayern.

Insgesamt werden für Suedlink 2400 km 525-kV-Kabel verlegt. Tennet ist für den nördlichen Trassenabschnitt und die Konverter in Schleswig-Holstein und Bayern zuständig, TransnetBW verantwortet den südlichen Trassenabschnitt und den Konverter in Baden-Württemberg.

Mit dem Baustart des Konverters in Leingarten (Landkreis Heilbronn), dem Baubeginn im Raum Heilbronn im Bergwerk unter Tage und der Elbquerung von Suedlink wurde bereits Ende 2023 im Süden und Norden mit der Bauphase für Suedlink begonnen. Anfang 2024 folgte der Baubeginn des Konverters in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen). Für die beiden anderen Konverter in Wilster (Kreis Steinburg) und Bergrheinfeld (Landkreis Schweinfurt) haben die Arbeiten zur Flächenbefestigung bereits begonnen. Die Tiefbauarbeiten sollen im Verlauf des Jahres 2025 beginnen.

Für Suedlink waren die Bundesfachplanungen bereits im Mai 2021 abgeschlossen. In dem darauffolgenden Planfeststellungsverfahren wurde der genaue Verlauf der Trasse festgelegt. Bei der Planung der Nord-Süd-Stromtrassen wie auch Suedostlink gab es Verzögerungen, vor allem weil die Politik nach heftigen Bürgerprotesten entschieden hatte, sie als Erdkabel statt als Freileitung an Strommasten zu bauen. Für Suedostlink wurde im März erstmals ein Spaten gestochen.

(anw)