Sun muss UltraSPARC III korrigieren

Aufgrund eines Fehlers im Datenzugriff bei Gleitkommaberechnungen musste Sun die entsprechende Einheit in der UltraSPARC III mit einem Firmwarepatch ausschalten.

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Von
  • Ralph Hülsenbusch

Nach einer Verwarnung wegen Nichteinhaltung der Auslieferungstermine für die neue UltraSPARC III landete Sun am 20.6.2001 ein zweites Mal in den Negativmeldungen der Top-News bei der Standard Performance Evaluation Corporation (SPEC).

Während sich Sun im Januar zusammen mit Intel Schelte gefallen lassen mußte, betraf es diesmal die UltraSPARC III im Kern: Bei großen Tests mit Gleitkommaanwendungen war aufgefallen, dass es beim Prefetch zu ungültigen Daten (stale data) kommen konnte. Um Versprechungen gegenüber Kunden wie der RWTH Aachen einhalten und die CPU ausliefern zu können, implementierte Sun Microsystems einen Firmware-Patch im Microcode, der die Data Prefetch Pipeline abschaltet. Damit entfällt die Optimierung der Datenzugriffe bei Floating-Point-Operationen, was zu einer Abnahme der Rechengeschwindigkeit um bis zu 26 % bei entsprechenden Anwendungen führt, wie iX in Tests vor Ort bei Sun in Langen auf einer SunFire 6800 mit 24 CPUS und einer Single-CPU SunBlade 1000/1750 nachweisen konnte. Details sind in der Ausgabe 8/2001 nachzulesen, die am 19. Juli erscheint. Die Ergebnisse, die iX im Januar mit einer SunBlade 1000 (noch ohne Firmware-Patch) gewann, verlieren somit ihre Gültigkeit.

Die SPEC ist eine Herstellervereinigung, die Benchmarkergebnisse überprüft und publiziert und über die Einhaltung der selbst auferlegten Spielregeln wacht. Für Messungen der CPU-Performance ist die Open Systems Group (OSG) in der SPEC mit ihrer Testsuite CPU2000 zuständig. (rh)