Surf1 sperrt jeden zweiten Surf1-n-go-Flatrate-Kunden

Surf1 Silyn-Tek hat am gestrigen Dienstag Abend damit begonnen, Kunden der Prepaid-Flatrate Surf1-n-go den Zugang zu sperren.

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Von
  • Axel Vahldiek

Surf1 Silyn-Tek hat am gestrigen Dienstag Abend damit begonnen, Kunden der Prepaid-Flatrate Surf1-n-go den Zugang zu sperren. Nilys Renschler, Chef des Unternehmens, begründete diesen Schritt gegenüber c't damit, dass die betroffenen Kunden den geschlossenen Vertrag mit Surf1 gebrochen hätten, indem sie den Zugang für Mehrfach-Einwahlen missbraucht hätten. Anderen Kunden sei der Zugang gesperrt, da sie durch einen Systemfehler länger surfen konnten als eigentlich bezahlt wurde. Renschler zufolge seien bis zu 50 Prozent der Kunden dieses Angebots betroffen.

Auf den angeblichen Missbrauch aufmerksam sei man bei Surf1 geworden, nachdem die Logfiles der letzten drei Monate mit einer speziellen Software ausgewertet worden seien. Einige User hätten sich demzufolge mehr bis zu 50 mal pro Tag von Orten in ganz Deutschland eingewählt. Auch die anderen Flatrate-Angebote sollen in den nächsten Tagen überprüft und Kunden gesperrt werden, die den Zugang missbraucht haben. Zwar räumte Renschler gegenüber c't ein, dass auch Fehler bei dieser Untersuchung möglich seien, aber fälschlicherweise betroffene Kunden könnten ja Widerspruch einlegen und würden dann entweder weiter surfen können – oder aber sie könnten, wenn sie den Anbieter wechseln wollen, auch problemlos aus dem Vertrag aussteigen und das Geld zurückerhalten.

All diejenigen, die keinen Protest einlegen, geht nach der Sperrung das bereits gezahlte Geld verloren. Denen, deren Accounts zu Unrecht gesperrt wurden und die die Hotline nicht erreichen können, die zurzeit wohl bereits überlastet ist, rät Renschler, schriftlich oder per Fax zu widersprechen. Dass Surf1 durch dieses Verhalten Kunden verlieren könnte, nimmt Renschler hierbei in Kauf. Mit der Überprüfung der Log-Files erklärte Renschler auch die am Mittwochmorgen auf der Homepage angekündigten möglichen Einwahlprobleme: Die Server könnten durch so viel Arbeit überlastet sein – da habe man vorsorglich schon mal auf mögliche Probleme hinweisen wollen.

Im Moment kämpft Surf1 Silyn-Tek offensichtlich um das finanzielle Überleben. Erst am Montag hatte das Unternehmen angekündigt die Surf1 unlimited-Flatrate von 139 Mark auf 139 Euro zu verdoppeln. Auch die jetzt unternommenen Schritte seien Teil der Rettungsmaßnahmen. Renschler sagte gegenüber c't, dass "das Schiff nicht zu retten ist", wenn die Verluste durch illegale Nutzung nicht drastisch verringert würden. Dass erst jetzt Nutzer von der illegalen Nutzung ausgeschlossen werden würden, liege daran, dass der "Backbone-Provider nicht die richtigen Infos geliefert" habe. (axv)