Swatch-Boss: Apple Watch unter Steve Jobs nicht denkbar

Nick Hayek hat keine Panik vor dem Einstieg Apples in das Kerngeschäft seiner Uhrenfirma. Die Apple Watch ist für ihn ein Zeichen der Veränderungen bei dem kalifornischen Konzern.

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Apple introduces Apple Watch

Apples Computeruhr ist ab Frühjahr 2015 zu haben.

(Bild: dpa, Monica Davey)

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Nick Hayek, Sohn des Swatch-Gründers Nicolas Hayek, der heute das Schweizer Uhrenunternehmen führt, hat in einem Interview mit dem Handelsblatt mitgeteilt, er habe vor Apples Einstieg ins Geschäft mit Computeruhren keine Angst. "All diese Smart Watches werden unsere Branche nicht revolutionieren", sagte er. Trotzdem plant das Unternehmen selbst für das kommende Jahr eine eigene Fitness-Uhr.

Für Hayek ist die Apple Watch ein Produkt, das es zu Zeiten des 2011 verstorbenen Apple-Mitbegründers Steve Jobs nicht gegeben habe. "Daran sehen Sie, unter welchem Druck selbst ein Gigant wie Apple steht." Unter Steve Jobs sei nicht denkbar gewesen, "dass Apple ein Produkt präsentiert, das noch gar nicht massentauglich ist", glaubt Hayek. Allerdings verkennt er dabei, dass auch Touchscreen-Handys zur Einführung des iPhone und Tablets zum Start des iPad noch kein Massengeschäft darstellten.

Hayek ist sich in dem Interview sicher, dass die Apple Watch der Swatch-Gruppe, zu der auch High-End-Hersteller wie Glashütte, Omega oder Longines zählen, nicht schaden wird. Stattdessen werde sie das Geschäft beflügeln. "Meine Erwartung ist, dass viele dieser Kunden irgendwann eine richtige Uhr kaufen."

Marktbeobachter schätzen, dass Apple schon im ersten Jahr 30 Millionen Stück der Apple Watch absetzen könnte. Die Geräte sollen im Frühjahr 2015 auf den Markt kommen und ab 349 US-Dollar zu haben sein. Goldmodelle ("Edition") dürften jedoch deutlich teurer werden. (bsc)