Swisscom-Vorstandschef befürchtet Übernahme
"Eine Eigenständigkeit wäre dann möglich, wenn wir eine Wachstumsentwicklung erreichen können", sagte Swisscom-Vorstandschef Jens Alder.
Der Schweizer Telekomkonzern Swisscom befürchtet nach seiner vom Staat gestoppten Auslandsexpansion ein Übernahmekandidat zu werden. "Eine Eigenständigkeit wäre dann möglich, wenn wir eine Wachstumsentwicklung erreichen können", sagte Vorstandschef Jens Alder der Zürcher Handelszeitung. Die Schweizer Regierung hatte als Hauptaktionär mit ihrem Veto den Abbruch der laufenden Verhandlungen über Übernahme der irischen Eircom erzwungen.
Die Gefahr sei sehr groß, dass die Swisscom nun zum europäischen Leichtgewicht innerhalb der Telecom-Branche werde. Swisscom kämpft mit starker Konkurrenz auf dem Heimatmarkt, die die Umsätze vor allem im Festnetz schrumpfen lässt. Mit Zukäufen im Ausland wollte die Gesellschaft dem Rückgang entgegenwirken. "Ein schrumpfendes Unternehmen kann langfristig nicht bestehen", sagte Alder.
Die Regierung befürchtet dagegen finanzielle Risiken für den Staat durch eine Expansion. Der Bundesrat will daher der Swisscom bis Weihnachten neue strategische Rahmenbedingungen vorgeben. Das Unternehmen ist zu 66,1 Prozent im Besitz des Staates, der sich allerdings von dem Aktienpaket trennen will.
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(dpa) / (jk)