Swisscom bringt das iPhone in die Schweiz

Der größte Mobilfunker der Schweiz startet die Nutzerregistrierung, nennt aber noch keine Informationen zu Tarifen und Geräten, über die im Internet bereits spekuliert wird.

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Apples globale Pläne für das iPhone gehen weiter: Mit dem örtlichen Mobilfunkmarktführer Swisscom ist nun auch ein offizieller Vertriebspartner für die Schweiz gefunden. In einer dünnen Meldung auf der Swisscom-Homepage (samt Registrierungsformular) heißt es seit dem heutigen Mittwoch, der Netzbetreiber bringe das Apple-Handy in die Schweiz. "Noch in diesem Jahr wird das iPhone erhältlich sein. Wir informieren Sie persönlich, sobald es Neuigkeiten gibt", schreibt Swisscom. Auf Nachfrage hieß es gegenüber heise online, Swisscom mache zunächst keine Angaben über Tarife oder Geräte. Auch beim Starttermin oder möglichen weiteren Schweizer iPhone-Vertreibern ließ sich Swisscom nicht zu einer Aussage bringen: "Dies werden wir nennen, sobald der Lancierungstermin näher rückt."

Am Dienstag hatte das Schweizer Apple-Portal Macprime bereits Spekulationen über iPhone-Tarife und in der Schweiz angebotene Geräte veröffentlicht, wonach es angeblich ab einem Abopreis von 40 Schweizer Franken im Monat losgehen soll. Demnach seien zwei überarbeitete iPhone-Modelle mit 16 und 32 GByte Hauptspeicher zu 659 und 799 Schweizer Franken (rund 400 bzw. 500 Euro) geplant, die es in den Farben Silber, Schwarz und Weiß in den 118 Swisscom-Shops im Lande geben solle. Die Informationen, die angeblich aus dem Swisscom-Umfeld stammen, wirken allerdings recht unglaubwürdig – so soll offenbar kein Dateninklusivvolumen enthalten sein, was ein völliges Novum im Bereich der iPhone-Tarife darstellen würde. Auch drei verschiedene neue iPhone-Farbvarianten halten Marktbeobachter derzeit eher für zweifelhaft, wobei es bereits Gerüchte um eine schwarze Version gegeben hatte.

Sollte es beim Einzelvertrag mit Swisscom bleiben, würde sich Apple an der Strategie in den ersten europäischen iPhone-Märkten Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Österreich orientieren, wo jeweils nur ein Mobilfunk-Carrier Partner ist, der Teile der Monatsgebühren an Apple zahlt. In anderen Ländern wurde der Exklusivansatz im Zuge einer Marktausdehnung inzwischen aufgegeben: So wird es in Italien mit Vodafone und TIM gleich zwei Vertreiber geben und auch in Australien tritt die SingTel-Tochter Optus gegen Vodafone an. SingTel hat sich außerdem Vertriebsrechte in Indien, Singapur und den Philippinen gesichert.

Der Verkaufsstart der nächsten iPhone-Generation rückt unterdessen näher: So ist das alte Modell in wichtigen Märkten wie USA, Deutschland und Großbritannien inzwischen nicht mehr zu bekommen. Das neue Gerät dürfte über die lange vermisste UMTS-Unterstützung verfügen, die das Surfen mit dem iPhone beschleunigen soll. In der jüngsten Firmware-Beta-Version, die Entwickler herunterladen können, ist bereits ein deutlicher Hinweis darauf enthalten: Eine Schalterstellung zur Aktivierung des entsprechenden 3G-Modus, wobei Apple gleich darunter darauf hinweist, dass mit der Datenbeschleunigung auch eine geringere Batterielebensdauer verbunden ist. Weitere Neuerungen der nächsten iPhone-Generation könnten ein eingebautes GPS-Modul und eine dem Nutzer zugewandte Kamera für Videokonferenzen sein – zwei seit langem geforderte Funktionen.

Termin für die Ankündigung des UMTS-iPhones könnte die Apple-Entwicklerkonferenz "Worldwide Developers Conference" (WWDC) in San Francisco sein. Am 9. Juni hält Firmenchef Steve Jobs dort eine Keynote, wie Apple gestern bestätigte. Hauptthemen sind das aktuelle Rechnerbetriebssystem Mac OS 10.5, Codename "Leopard", sowie das "OSX iPhone"-getaufte mobile Betriebssystem. In der Apple-Gerüchteküche gibt es aber auch Spekulationen, laut denen der Hersteller die neue iPhone-Generation schon im Mai ankündigen könnte, um auf der WWDC Platz für andere Neuigkeiten zu haben. (Ben Schwan) / (anw)