T-Mobile-Chef erwartet geringeres Umsatzwachstum in Deutschland

René Obermann erwartet, dass die Minutenpreise im Mobilfunk von derzeit durchschnittlich 20 Cent in diesem Jahr um 10 bis 20 Prozent nachgeben werden. Erfahrungen im Ausland zeigten jedoch, dass die Kundennachfrage erst mit Verzögerung ansteigt.

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  • dpa

Der harte Preiskampf auf dem deutschen Mobilfunkmarkt wird seine Spuren bei Marktführer T-Mobile Deutschland hinterlassen. "Umsatzwachstum ist in Deutschland in diesem und im kommenden Jahr schwerer zu erreichen als bisher", sagte laut dpa-AFX René Obermann, Chef der Telekom-Tochter, heute auf der CeBIT in Hannover. Dort sind die Bonner in Halle 26 auf Stand A01 vertreten. Für die weltweite Gruppe sei er aber optimistisch, "dass wir ein ordentliches Wachstum hinbekommen." Das Wachstum komme stärker aus dem Ausland als bisher.

"Das ist aber zyklisch, also wohl nur eine vorübergehende Delle beim Umsatzwachstum", sagte Obermann. Wachstumspotenziale sieht er bei der Sprachnutzung und beim Datenverkehr. "In ein bis zwei Jahren könnte der Markt auch damit wieder stärker wachsen." Mit den jüngsten Preissenkungen habe T-Mobile den Grundstein für eine höhere Nutzung gelegt. Wichtig sei dabei auch, dass der Service verbessert werde. "Die bestehende Verbindung zum Kunden muss stärker als bisher ausgebaut werden."

Obermann rechnet für das laufende Jahr mit einem weiteren Preisrückgang. Das durchschnittliche Preisniveau liege im deutschen Mobilfunkmarkt derzeit bei über 20 Cent pro Minute. "Dabei wird es nicht bleiben, ich rechne mit einem weiteren Rückgang von 10 bis 20 Prozent." In so einer Phase hätten die Anbieter nicht sofort eine automatische höhere Nachfrage. "Andere Länder zeigen: Das geschieht mit einem gewissen zeitlichen Verzug."

Wichtigster Wachstumstreiber von T-Mobile ist die amerikanische Tochter, die sich allerdings mit einer Konsolidierung des Marktes konfrontiert sieht. "Die Fusionswelle in den USA ist, anders als viele meinen, bislang zu unserem Vorteil verlaufen." T-Mobile USA habe seine Position ausbauen können und sei profitabler geworden. "Während die anderen mit Integration beschäftigt waren, haben wir kräftig zugelegt", sagte Obermann. Die US-Tochter profitiere dabei von den Größenvorteilen der Gruppe, die der drittgrößte Mobilfunkkonzern der Welt sei.

"Wichtig ist, dass wir in diesem Jahr auch breitbandige Netze aufbauen." Die Telekom will bei der Versteigerung von Frequenzen in den Vereinigten Staaten mitbieten und damit die Voraussetzung für Datendienste schaffen. Zu den möglichen Kosten machte Obermann keine Angaben. (dpa) / (ssu)