T-Mobile erwartet baldige Zustimmung für tele.ring-Übernahme

Die Zustimmung der Europäische Kommission und der österreichischen Wettbewerbsbehörden erwartet T-Mobile Austria bis Anfang März. Mit dem OK würde zugleich der Wechsel des tele.ring-Chefs Krammer an die Spitze von E-Plus möglich.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Die österreichische Tochter des deutschen Mobilfunkkonzerns T-Mobile will die Übernahme des österreichischen Mobilnetzbetreibers tele.ring bald abschließen. Die Europäische Kommission und die österreichischen Wettbewerbsbehörden würden Ende Februar oder Anfang März ihre Zustimmung erteilen, sagte T-Mobile Austria-Sprecherin Andrea Karner dpa zufolge am heutigen Montag. T-Mobile Austria hatte ihren Wettbewerber tele.ring im August 2005 für rund 1,3 Milliarden Euro gekauft. Der beabsichtigte Zusammenschluss der beiden Unternehmen war zunächst auf erhebliche Bedenken der EU-Kommission gestoßen.

Der bisherige Chef von tele.ring, Michael Krammer, wird indes in Medienberichten erneut für den seit Neujahr verwaisten Chefsessel des deutschen Mobilfunkers E-Plus gehandelt. Schon nach Bekanntwerden des Rückzugs von Uwe Bergheim von diesem Posten würde über Krammer als Favorit für seine Nachfolge spekuliert. Heute meldet das österreichische Nachrichtenmagazin profil, dass ein Vertrag zwischen dem Düsseldorfer Unternehmen und Krammer vor wenigen Tagen unterzeichnet worden sein soll. Eine Sprecherin von E-Plus lehnte dpa zufolge einen Kommentar dazu ab. Aus unternehmensnahen Kreisen verlautete, dass tele.ring seinen Chef erst in dem Moment aus seinem Vertrag entlasse, wenn die Übernahme von tele.ring durch T-Mobile unter Dach und Fach sei. Bis zu diesem Zeitpunkt habe Krammer zugesagt, bei tele.ring zu bleiben.

Im österreichischen Mobilfunkmarkt hatte tele.ring während seiner Zeit als unabhängiger Anbieter den Preiskampf in Österreich angefacht – zuletzt mit einem vorweihnachtlichen Angebot unter dem Slogan "Weg mit dem Speck", das Minutenpreise von einem Cent netzintern und zehn Cent in alle anderen österreichischen Netze beinhaltet. Während der Mobilfunkmarkt in der Alpenrepublik seit Jahren von einem intensiven Preiswettbewerb geprägt ist, der schon im September 2003 Ein-Cent-Tarife für Mobiltelefonate zum Festnetz zeitigte, setzte die Discount-Welle in Deutschland erst im vergangenen Frühjahr ein. Krammers Strategie passt augenscheinlich gut zu E-Plus: Mit dem Start seiner Discount-Marke Simyo hatten die Düsseldorfer wesentliche Impulse für den Preisverfall im deutschen Mobilfunkmarkt gegeben. Zugleich ist E-Plus Netzbetreiber des vom Lebensmitteldiscounter Aldi wieder aufgelegten Aldi Talk-Mobilfunktarifs, dessen erstes Auftauchen im Dezember eine neue Preissenkungsrunde ausgelöst hatte. (ssu)