T-Online-Aktie startet in einen flauen Markt

Der Index des Neuen Markts gab gestern deutlich nach, stabilisierte sich heute aber leicht - eine ungünstige Situation für den Börsengang der Telekom-Tochter.

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Von
  • Christian Rabanus

Die Telekom hat Pech mit dem Börsengang ihrer Tochter T-Online. Auf fast allen Börsen der Welt haben schwächelnde Technologiewerte auch gestern die Aktienindizes nach unten gezogen. Der Index Nemax 50, der aus den Kursen der 50 größten Unternehmen des Wachstumssegments der Frankfurter Börse gebildet wird, gab um rund acht Prozent nach – das ist der größte Kursverlust in der Geschichte des Neuen Markts. Zuvor hatte schon der Nasdaq-Composite, der Index aller an der US-amerikanischen Technologiebörse Nasdaq notierten Werte, um fast 4 Prozent nachgegeben. Während der Nasdaq-Composite allerdings in der Nacht weiter nach unten ging, konnte der Nemax 50 heute nach anfänglichen Verlusten wieder fast das Vortagsniveau erreichen und lag am frühen Abend mit einem nur geringen Verlust von 1,4 Prozent bei 7.393,85 Punkten.

Analysten sehen in der deutlichen Kurskorrektur nach unten während der letzten Tage und Wochen jedoch keine Anzeichen eines Börsen-Crash, sondern eine gesunde Entwicklung. Man habe keine Panikverkäufe beobachten können. Vielmehr hätten Gewinnmitnahmen vor allem von institutionellen Anlegern die Kurse gedrückt. Insgesamt gehen die Börsianer auch jetzt noch von guten Entwicklungsmöglichkeiten der Technologiewerte aus – und zwar auch dann, wenn sich die Konsolidierung der Kurse noch fortsetzen sollte. Auch jetzt seien die Kursgewinne bezogen auf einen Zeitraum von einigen Monaten noch enorm.

Nichtsdestotrotz kommt für die Telekom die negative Entwicklung auf den Märkten zu einer denkbar ungünstigen Zeit: Am Montag beginnt die Zeichnungsfrist für die T-Online-Aktie. Gerüchten zufolge hat die Telekom die Bookbuilding-Spanne gegenüber der zuletzt genannten Werten schon auf 35 bis 40 Euro nach unten korrigiert – Ron Sommer will wohl auf keinen Fall einen Flop seiner neuen Aktie riskieren. Über mangelndes Interesse jedoch wird er sich höchstwahrscheinlich nicht beklagen müssen. (chr)