T-Online-Reintegration: Aktientausch schlechter als Barabfindung

Für 25 T-Online-Aktien will die Deutsche Telekom 13 eigene Aktien ausgeben. Nach den aktuellen Kursen müssen T-Online-Aktionäre, die sich gegen eine Barabfindung entschieden hatten, damit erneut in den sauren Apfel beißen.

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Von
  • dpa

Den gebeutelten Aktionären der Deutschen Telekom stehen nach langer Durststrecke möglicherweise wieder rosige Zeiten bevor: In den kommenden 10 Jahren will der Bonner Konzern seinen Gewinn auf über 11 Milliarden Euro mehr als verdoppeln. Das teilte die Telekom am Dienstag bei der Vorstellung des 10-Jahres-Plans im Zuge der Verschmelzung der Internet-Tochter T-Online in Bonn mit. Bei einer geplanten Ausschüttungsquote von 50 Prozent könnte somit die Dividende von derzeit 0,62 Euro (2004) auf über 1,20 Euro ansteigen.

T-Online und Telekom einigten sich im Zusammenhang der geplanten Wiedereingliederung von T-Online in den Mutterkonzern auf ein Umtauschverhältnis. Danach sollen die T-Online-Aktionäre für einen Anteilsschein 0,52 T-Aktien erhalten. Für 25 T-Online-Aktien gibt es demnach 13 T-Aktien. Bei einem Börsenkurs von rund 16 Euro fällt das Umtauschverhältnis (8,32 Euro) für die T-Online-Aktionäre deutlich schlechter als die Barabfindung (8,99 Euro).

Für die Erstzeichner, die sich nicht von ihren Anteilsscheinen getrennt haben, war das T-Online-Engagement ein Flop. Sie hatten die Aktie im April 2000 zum Preis von 27 Euro gezeichnet. Kurzfristig kletterte der Kurs auf ein Allzeithoch von über 40 Euro. Danach stürzte das Papier auf deutlich unter 10 Euro ab. Aktionärsschützer hatten von der Deutschen Telekom ein deutlich höheres Barangebot gefordert. Nach Ablauf der Frist für die Annahme des Barofferte hielt die Telekom rund 88 Prozent an T-Online.

Das jetzige Umtauschverhältnis sei auf der Basis umfangreicher Unternehmensbewertungen ermittelt worden, hieß es weiter. Diese Werte basierten auf den aktuellen mittel- und langfristigen Planungen sowie den geprüften Bilanzen beider Unternehmen aus dem Jahr 2004. Der Verschmelzungsvertrag und -bericht der Vorstände einschließlich der Unternehmensbewertungen würden in Kürze im Internet verfügbar sein. Endgültig entscheiden über die Reintegration von T-Online in die Telekom werden die Aktionäre auf den Hauptversammlungen Ende April dieses Jahres. (dpa) / (pmz)