T-Online ab April an der Börse (update)

Die Telekom bringt T-Online Mitte April an die Börse.

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Von
  • Jürgen Kuri

Heute gab die Deutsche Telekom offiziell bekannt, dass der Konzern seine Tochter T-Online Mitte April an die Börse bringen will. Die Telekom will auch nach dem Börsengang eine "deutliche Mehrheit" an T-Online halten. Anleger sollen insgesamt rund 100 Millionen Aktien zeichnen können -- nach den Plänen der Telekom würde dies rund 9,1 Prozent des gesamten Aktienkapitals von T-Online ausmachen. Die Details des Börsengangs will der Konzern rechtzeitig veröffentlichen: Der vorläufige Verkaufsprospekt für die T-Online-Aktie soll Mitte März herauskommen. Die Zeichnungsfrist für die Aktie wird voraussichtlich in den ersten beiden Aprilwochen liegen. Mitglieder des Forum T-Aktie und alle Kunden von T-Online sollen alle notwendigen Informationen automatisch erhalten.

Nachdem T-Online schon zum 1. Januar in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, dementierte die Deutsche Telekom noch im Januar heftig Berichte, nach denen bis zu 15 Prozent der T-Online-Aktien auf dem Parkett platziert werden sollten. Sprecher der Telekom betonten allerdings schon damals, es herrsche Einigkeit darüber, dass "Kapital für das Internet-Business" generiert werden solle.

Mit den erzielten Erlösen des Börsengangs von T-Online könnte sich die Telekom dringend benötigte Ressourcen für notwendige Investitionen verschaffen. AOL Europe als härtester Konkurrent unter den Online-Diensten kann allerdings bei den Mitgliederzahlen noch nicht mit der Telekom-Tochter mithalten: In Deutschland zählt T-Online 4,2 Millionen Kunden; AOL dagegen kann rund 1,2 Millionen Anwender in Deutschland und 2,8 Millionen in Europa für sich reklamieren. Dafür dürfte das Gemeinschaftsunternehmen von Bertelsmann und AOL USA aber langfristig von den Ambitionen der Amerikaner profitieren: Die Megafusion zwischen AOL und Time Warner lässt auch den europäischen Markt nicht unberührt.

AOL-Europe-Chef Andreas Schmidt jedenfalls bleibt angesichts des Börsengangs von T-Online gelassen. Das Unternehmen sei bestens positioniert, Europa in das Internet-Zeitalter zu führen, erklärte Schmidt gegenüber dpa: "AOL Europe kann dabei auf die reichhaltigen internationalen Ressourcen seiner beiden Gesellschafter zurückgreifen." Über einen Börsengang von AOL Europe wollte er dagegen nicht spekulieren, darüber würden die beiden Gesellschafter Bertelsmann und AOL USA entscheiden. (jk)