T-Online bringt Videos auf die Glotze [Update]

T-Online will ein Jahr nach dem Start von T-Online Vision sein Breitbandportal auf das TV-Gerät ausweiten.

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Von
  • Volker Zota

Was lange währt, wird endlich gut: T-Online (Halle 4, Stand A38) hat in Fujitsu-Siemens (Halle 4, Stand D12) seinen Wunschpartner als Anbieter einer Set-Top-Box gefunden und möchte ein Jahr nach dem Start von T-Online Vision sein Breitbandportal auf das TV-Gerät ausweiten. T-Online Vision on TV bringt die T-Online-Inhalte dank des von Fujitsu-Siemens gelieferten Activy Media Center, einer Set-Top-Box mit integriertem digitalen Videorecorder und zwei Steckplätzen für Pay-TV-Decoder-Karten, auf das heimische Fernsehgerät.

"T-Online Vision on TV lässt die Vision integrierter Medienwelten Wirklichkeit werden", träumt Fujitsu-Siemens Computers Chef Adrian von Hammerstein. Allerdings muss man hinzufügen, dass Fujitsu-Siemens bereits seit mehreren Jahren an der Box bastelt und bislang alle Versuche, sie in den Markt zu bringen scheiterten. Auch jetzt ist die Zukunft nicht durch T-Online gesichert. Mit der Hardware wolle T-Online nichts zu tun haben, das Unternehmen lasse sich auf keine Abenteuer ein, so T-Online-Chef Thomas Holtrop. Die Activy sei lediglich "Ready for T-Online".

Das auf der CeBIT vorgeführte Konzept ist bisher alles andere als ausgereift: Anstatt, wie von Verona Feldbusch im Werbespot versprochen, Video on Demand (VoD) in DVD-Qualität zu liefern, muss die ab dem vierten Quartal anvisierte Kundschaft mit einer kleinen Auswahl "vorinstallierter" Filme Vorlieb nehmen -- die im Hintergrund über T-DSL heruntergeladen werden -- oder sich mit Streaming in Windows Media 9 bei gerade einmal VHS-Qualität begnügen.

Völlig unklar ist bislang auch der Inhaltelieferant für das Filmangebot, eigene Produktionen von T-Online (etwa Sarah Connor meets Classic, No Angels in Concert oder Tierdokus über Gorillas) werden kaum ausschlaggebendes Kaufargument sein. Des Weiteren steht das Preismodell für die VoD-Angebot nicht fest -- man darf aber von üblichen Videotheken-Konditionen ausgehen.

Die Programmierung des digitalen Videorecorders erfolgt über elektronischen Programmführer (EPG) per Knopfdruck; die Timeshiftfunktion ermöglicht zeitversetztes Fernsehen. Zudem soll sich der digitale Videorecorder einerseits über ein Webfrontend von überall programmieren lassen, auch die Timer-Programmierung über SMS ist vorgesehen. Fujitsu-Siemens will das Activy Media Center ab Mitte des Jahres in mindestens drei Ausführungen beginnend bei knapp unter 1000 Euro anbieten; die teuerste Ausführung wird einen DVD-Brenner enthalten, der jedoch nur die aus dem TV aufgezeichneten Sendungen brennen können soll. (vza)