TESS: Zweiter erdähnlicher Exoplanet in habitabler Zone von TOI 700 entdeckt

Der Stern TOI 700 wird immer mehr zu einem der spannendsten bei der Suche nach Exoplaneten. Dort wurde ein zweiter gefunden, auf dem Wasser flüssig sein könnte.

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KĂĽnstlerische Darstellung eines Planeten

KĂĽnstlerische Darstellung von TOI 700 e

(Bild: NASA)

Lesezeit: 3 Min.

Das Weltraumteleskop TESS der NASA hat mit TOI 700 e einen Exoplaneten entdeckt, der etwa so groß ist wie die Erde und am Rand der habitablen Zone seines Sterns unterwegs ist. Das heißt, dort wäre unter Umständen flüssiges Wasser auf der Oberfläche des Himmelskörpers möglich und damit eine zentrale Voraussetzung für die Entstehung erdähnlichen Lebens.

Es ist bereits der zweite erdähnliche Exoplanet in der habitablen Zone des Sterns, insgesamt wurden dort bereits vier gefunden. Damit sei das Sternsystem nur eines von wenigen, in denen mehrere kleine Planeten in der habitablen Zone gefunden wurden, erklärt Studienleiterin Emily Gilbert vom Jet Propulsion Laboratory der NASA. Deshalb sei es ein besonders lohnenswertes Ziel für Folgebeobachtungen.

TOI war schon vor dem jetzt publizierten Fund eines der spannendsten Systeme in den Daten von TESS (Transiting Exoplanet Survey Satellite). Der Rote Zwergstern ist etwa 100 Lichtjahre von uns entfernt und liegt am Nachthimmel im südlichen Sternbild Schwertfisch. Schon 2020 wurde der Fund des bislang spannendsten Exoplaneten dort öffentlich gemacht; TOI 700 d braucht 37 Tage für einen Orbit und ist geringfügig größer als die Erde. Der innerste Planet TOI 700 b ist etwas kleiner als die Erde und braucht 10 Erdentage für einen Umlauf, TOI 700 c ist zweieinhalbmal so groß wie unser Heimatplanet und braucht 16 Erdentage für einen Orbit. Alle vier Exoplaneten in dem System dürften gravitativ gebunden sein, wenden ihrem Stern also immer die gleiche Seite zu.

Wenn der jetzt entdeckte Exoplanet TOI 700 e etwas größer wäre, hätte man ihn vielleicht schon früher gefunden, erklärt das Forschungsteam noch. Er ist der dritte Exoplanet in dem System, TOI 700 d kreist weiter draußen. TOI 700 e liegt in der sogenannten "optimistischen habitablen Zone", also in jenem Bereich, in dem irgendwann während der langen Lebenszeit Wasser auf der Oberfläche flüssig sein könnte. Weitere Analysen mit anderen Observatorien laufen bereits. Unter den uns bekannten erdähnlichsten Exoplaneten liegt weiterhin TOI 700 d mit einem Earth Similarity Index von 0,93 auf dem zweiten Platz; wo TOI 700 e auf dieser Liste landet, ist noch nicht bekannt.

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TESS wurde im April 2018 als Nachfolger des überaus erfolgreichen Exoplanetenjägers Kepler gestartet. Während sich Kepler mit seiner Hauptmission einem eng begrenzten Himmelsbereich detailliert gewidmet hat, sucht TESS fast den gesamten Himmel ab – dafür aber jeden Teilbereich kürzer. TESS nimmt jeweils mindestens 27 Tage lang eine 24° mal 96° große Himmelsregion ins Visier und prüft die Sterne darin auf periodische Verdunkelungen. Die weisen womöglich auf Exoplaneten, die ihren Stern in wenigen Tagen umkreisen, hin – viele davon deutlich enger als Keplers Funde. Insgesamt kennen wir aktuell schon über 5200 Exoplaneten, weitere 9100 sogenannte Kandidaten warten noch auf eine Bestätigung.

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(mho)