TV-Tipp: William Eggleston – Fotograf

William Eggleston gilt als der Vater der künstlerischen Farbfotografie. Sein spezieller Blick inspirierte Generationen von Künstlern und Filmemachern. Die Dokumentation des BR porträtiert den Eggleston nun.

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Der amerikanische Fotograf William Eggleston (*1939) gilt als Wegbereiter der modernen, künstlerischen Farbfotografie. Seine Aufnahmen zeigen meist unspektakuläre, banale Motive aus dem amerikanischen Alltagsleben, die er in der Regel in der Umgebung seiner Heimat Memphis, Tennessee und Mississippi aufgenommen hat. Eggleston sagt, dass er "demokratisch" fotografiere und meint damit, dass er alle Motive, egal ob Mensch, Landschaft oder Gegenstand, gleichwertig betrachte. In der formalen Komposition wirken seine Bilder oft amateurhaft, als wären sie zufällig zustande kommen.

Anders als sein großes Vorbild Henri Cartier Bresson sucht William Eggleston keine "entscheidenden Augenblicke". Auch ist ihm jegliches fotojournalistische Interesse völlig fremd. "I am at war with the obvious – Ich hasse das Offensichtliche" hat er einmal bekannt. Stattdessen fotografiert er Momente, die mehrdeutig und offen interpretierbar sind. Dadurch erzielt er in seinen Bildern eine ähnliche Spannungsgeladenheit wie Alfred Hitchcock oder David Lynch in ihren Filmen. Seit Ende der sechziger Jahre fotografiert William Eggleston in Farbe. Damit betrat er künstlerisches Neuland in einer Zeit als Farbfotografie noch als vulgär abqualifiziert wurde.

Mehr Infos

Der Münchner Dokumentarfilmer Reiner Holzemer hat den Fotografen William Eggleston in Memphis besucht. Zum ersten Mal gelang es, den scheuen Künstler über die Entstehung seines Werkes zu befragen und ihn auf einem fotografischen Spaziergang durch Memphis zu begleiten. Der Bayrische Rundfunk strahlt die Dokumentation in seinem Programm aus.

Sendetermin: Donnerstag, 27. Februar 2014 um 22.30 Uhr auf Bayrisches Fernsehen
Wiederholung: Samstag, 1. März 2014 um 19:30 Uhr auf BR-alpha

(pen)