Tails 4.17: Software-Updates und kleinere Bugfixes fürs anonymisierende OS

Die Tails-Entwickler haben dem Debian-basierten Live-System Aktualisierungen spendiert und am automatischen Upgrade-Prozess nachgebessert.

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Tails (tails.boum.org)

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Eine neue Version des Debian-basierten, anonymisierenden Live-Systems Tails ist nun verfügbar. Die Entwickler haben in Tails 4.17 mitgelieferte Software aktualisiert und damit einige Angriffsmöglichkeiten beseitigt; außerdem haben sie an der Zuverlässigkeit des automatischen Upgrade-Prozesses geschraubt und einige Bugs gefixt.

Die Linux-Distribution Tails ("The Amnesic Incognito Live System") soll Nutzern dabei helfen, sich (möglichst) anonym im Internet zu bewegen, staatliche Zensur zu umgehen und keine Spuren auf verwendeten Computern zu hinterlassen. Zudem bringt sie Werkzeuge mit, um sensible Dateien und digitale Kommunikation vor unbefugten Zugriffen zu schützen.

Tails 4.17 hebt die als Basis für die Anonymisierung dienende Tor-Version auf 0.4.5.7 an. Der Tor-Browser hat ebenfalls ein Update erhalten, wobei den Tails-Entwicklern in den Release-Notes ein Tippfehler unterlaufen sein dürfte: Die dort angegebene Tor Browser-Version 10.0.14 wird laut Release Schedule nämlich erst im April erwartet. Gemeint ist stattdessen wohl Version 10.0.13 (Release am heutigen Dienstag), die auf Firefox 78.9 ESR basiert und und damit mindestens vier Schwachstellen-Fixes an Bord hat. Auch das Thunderbird-Update auf 78.8 schließt vier Schwachstellen. Der Bootloader GRUB wurde auf 2.04-16 aktualisiert.

Besonderes Augenmerk haben die Entwickler nach eigenen Angaben diesmal auf die Verbesserung der Zuverlässigkeit des automatischen Upgrade-Prozesses gelegt. Unter anderem sollen Upgrade-begleitende Bereinigungen des Dateisystems verhindern, dass diese fehlschlagen. Überdies soll der Upgrade-Prozess im Anschluss an einen Abbruch künftig automatisch neu angestoßen werden. Informationen zu weiteren kleineren Änderungen sowie diversen Bugfixes fasst die Release-Akündigung zu Tails 4.17 zusammen.

Wer Tails bereits von einem USB-Stick nutzt, kann ein automatisches Upgrade durchführen. Das klappt derzeit aber nur ab Version 4.15: "Automatic upgrades are broken from Tails 4.14 and earlier", hieß es bereits in den Release Notes zu Tails 4.16. Wer eine Version vor 4.15 nutzt, kann entweder ein manuelles Upgrade vornehmen oder das automatische Upgrade mithilfe eines in den Release-Notes genannten Terminal-Befehls "reparieren".

Wie man ein manuelles Upgrade vornimmt, erklärt ein Beitrag auf der Tails-Website. Für die Neuinstallation stellen die Tails-Entwickler Anleitungen für Linux, macOS und Windows bereit. Vorsicht: Laut Release Notes geht vorhandener Persistent Storage (und damit auch die dort gespeicherten Daten) verloren, wenn man statt eines Upgrades eine Neuinstallation vornimmt.

Tails 4.18 soll am 20. April 2021 erscheinen. Neugierige finden in der Roadmap für künftige Tails-Versionen Informationen über geplante Neuerungen.

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(ovw)