Taiwan treibt massiv die Nano-Technologie voran

Die taiwanische Regierung will ein Finanzpaket in Höhe von 290 Millionen US-Dollar für ein neues Forschungszentrum in Taipeh zur Verfügung stellen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 10 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Eckhard Paul

Die taiwanische Regierung forciert ihre Bemühungen im Bereich der Forschung. Ein Finanzpaket in Höhe von 290 Millionen US-Dollar soll einem Forschungszentrum, das voraussichtlich im Juli 2002 in Taipeh eröffnet wird, zur weiterführenden Entwicklung auf dem Gebiet der Nano-Technologie bereitgestellt werden.

Die Gelder, die sich auf einen Zeitraum von fünf Jahren verteilen, sollen zwei Hauptziele unterstützen – die Entwicklung von Nanostrukturen in der Elektronik sowie die Erforschung geeigneter Materialien zur Nutzung im Bereich der Nanotechnologie. Das unter Führung des taiwanischen Industrial Technology Research Institute (ITRI) laufende Projekt startet zunächst mit etwa 100 Forschern, deren Zahl in der Folgezeit aber vermutlich noch anwächst. Kontakte zur Industrie und Hochschulen sollen dem Programm ein solides Fundament geben. Bisher hat das Institut Gespräche mit United Microelectronics (UMC) geführt, dem zweitgrößten Hersteller von integrierten Schaltkreisen in Taiwan. Unter den anvisierten Hochschulen befinden sich die Vorzeigeuniversitäten National Taiwan University in Taipeh und Tsinghua University in Hsinchu.

Mit Hilfe fortgeschrittener 2-D und 3-D Meßverfahren sollen die charakteristischen Merkmale von Nanostrukturen auf Teilchenebene ergründet werden. Neben der Erforschung der Einsatzmöglichkeiten so genannter Quantenpunkte und Übergitter wird aller Voraussicht nach die Frage im Vordergrund stehen, wie diese Strukturen manipuliert und gesteuert hergestellt werden können. Aus den noch zu gewinnenden Forschungsergebnissen erhofft man sich, innerhalb der kommenden fünf bis zehn Jahre erste praktische Anwendungen hervorzubringen – beispielsweise Halbleiter basierend auf Nanostrukturen, moderne Energiespeichersysteme und Kraftstoffzellen, sowie so genannte Feldemissions-Displays.

Die Bestrebungen Taiwans starten zu einem Zeitpunkt, an dem sowohl die USA als auch Japan bereits erste bedeutsame Schritte auf diesem Gebiet verzeichnen können. IBM konnte am Ende des vergangenen Monats bereits einen ersten Schaltkreis aus Nanoröhrchen präsentieren. Allerdings sei mit den bisherigen Ergebnissen noch keinerlei Marktreife erreicht. (ecp)