Take-Two sieht sich trotz Umsatzschwunds im Aufwärtstrend

Angesichts guter Vorabnachfrage nach dem für Ende April angekündigten Spiel "Grand Theft Auto IV" geht der Spielehersteller für das laufende Quartal von rund 500 Millionen US-Dollar Umsatz aus.

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Der US-amerikanische Computerspielehersteller Take-Two Interactive hat im ersten Quartal seines Geschäftsjahres, das mit dem November 2007 begann, 240,7 Millionen US-Dollar (156 Millionen Euro) umgesetzt. Im Vergleichsquartal des Vorjahres waren es noch 277,3 Millionen US-Dollar. Unterm Strich stieg der Nettoverlust von 21,5 Millionen auf 38 Millionen US-Dollar an. Im Vorjahresvergleichszeitraum, also der wichtigen Weihnachtszeit 2006, habe Take-Two mehr neue Spiele auf den Markt gebracht als zuletzt, heißt es in einer Mitteilung.

Ohne Sonderposten betrug der Verlust je Aktie 41 Cent. Analysten waren laut US-Medienberichten von 51 Cent Minus ausgegangen. Auch beim Umsatz übertraf der Spielehersteller die Prognosen, vor allem vorangetrieben von den Titeln BioShock und Carnival Games. Angesichts der Vorbestellungen für das für Ende April angekündigte Spiel Grand Theft Auto IV geht Take-Two nun von bis zu 500 Millionen US-Dollar Umsatz im zweiten Quartal aus. Analysten taxierten den Umsatzausblick bei etwa 460 Millionen US-Dollar.

Take-Two hat derzeit ein Übernahmeangebot von Electronic Arts vorliegen, das dem Vorstand gar nicht schmeckt. Die angebotenen 2 Milliarden US-Dollar stellten kein Gegenwert für die von den Mitarbeitern erbrachten Leistungen dar und kommen zur falschen Zeit, wird auf einer eigens eingerichteten Webseite verkündet. Jüngst wurde bekannt, dass Take-Two den Mitarbeitern eine Abfindung garantiert, falls sie durch eine Übernahme der Firma ihren Arbeitsplatz verlieren.

Das Unternehmen war im Sommer 2005 in Folge einer Affäre um einen "Hot Coffee Mod", der Sexszenen im Spiel Grand Theft Auto: San Andreas ermöglichte, sowie wegen Vorwürfen des Missmanagements im Jahr darauf in die Schlagzeilen geraten und in eine Krise getrudelt. GTA San Andreas konnte in den USA nur noch an Erwachsene verkauft werden, in Australien verschwand der Titel komplett aus den Regalen. Die Sexaffäre zog Ermittlungen der Handelsbehörde FTC und der Staatsanwaltschaft nach sich. Zudem ermittelte auch noch die Börsenaufsicht wegen Aktienoptionen. (anw)