Teardown des MacBook Air M2 bestätigt: Kein Intel mehr im Mac

Apple verwendet nun offenbar auch bei Thunderbolt- und USB-C-Chips Eigenbautechnik. Der neueste Mac wäre damit Intel-frei.

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Apple verabschiedet sich mit dem brandneuen MacBook Air M2 offenbar komplett aus der Intel-Welt. Nachdem das Unternehmen bereits seit dem Jahr 2020 statt auf x86-Prozessoren auf eigene SoCs mit ARM-Architektur, Apple Silicon genannt, setzt, wurden nun auch die letzte verbliebene Komponente des Chipriesen aus der Hardware gestrichen. Das ergibt sich aus einem Teardown der Maschine.

Die in der letzten Woche vom Reparaturspezialisten iFixIt durchgeführte Zerlegung des neuen MacBook Air M2 zeigt eine kleine, aber entscheidende Änderung bei der integrierten Thunderbolt-beziehungsweise USB-C-Hardware. Statt der USB4-Retimer von Intel, die bislang verbaut worden waren (JHL8040R), stecken nun offenbar selbst entwickelte Chips namens "U09PY3" auf der Platine, wie ein frisch auf Twitter verbreitetes Foto zeigt. iFixit hatte zuvor bereits im Teardown-Video mitgeteilt, dass es sich um "offenbar von Apple hergestellte Thunderbolt-3-Driver" handele, die die bekannten Intel-Chips verdrängen.

Ob der U09PY3 tatsächlich aus Cupertino stammt, lässt sich bislang allerdings noch nicht abschließend sagen – es besteht die alternative Möglichkeit, dass sich Apple anderweitig versorgt, die Retimer aber dann umbenennt. Von Intel stammen sie jedoch in keinem Fall. Apple stärkt damit seine vertikale Integration, bei der es dem Konzern darauf ankommt, bei zentralen Komponenten möglichst unabhängig von anderen Unternehmen zu werden – das gilt etwa auch für 5G-Funktechnik im iPhone, bei der Apple sehr gerne frei von Qualcomm wäre.

Dass Apple vorhat, sich gänzlich von Intel im Mac zu verabschieden, wurde bereits im vergangenen Jahr kolportiert. Der Bloomberg-Journalist Mark Gurman behauptete im Frühjahr 2021, Apple werde bald die letzten Intel-Teile "mit Inhouse-Varianten" ersetzen. Bis hoch zum Mac Studio steckten noch besagte Intel-Retimer, die bei der Stromversorgung von USB-C- und Thunderbolt-Anschlüssen helfen, in den Geräten.

Den Übergang zum M2 beim MacBook Air nutzte Apple nun offenbar, auch diese Bauteile loszuwerden. Noch nicht durchgesickert ist indessen, ob auch im MacBook Pro 13 M2 das Ziel der Intel-freien Zone erlangt wurde – diese Maschinen orientieren sich sehr viel stärker am Vorgänger mit M1-Chip, weshalb sie möglicherweise noch den alten Retimer aufweisen.

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(bsc)