Tech2Go-Podcast: Hilft Kernkraft gegen den Klimawandel?

Über die angebliche Renaissance der Kernspaltung und die ewige Hoffnung Kernfusion spricht TR-Redakteur Wolfgang Stieler im Podcast „Tech2go“.

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Atomkraft

(Bild: Peretzp CC BY-SA 3.0)

Lesezeit: 2 Min.

Ein Anlass ist die Fertigstellung eines Kernreaktors in den Vereinigten Arabischen Emiraten – nach einer relativ kurzen Planungs- und Bauzeit von zwölf Jahren. Zum Vergleich: Der „Europäische Druckwasserreaktor“ (EPR) im finnischen Olkiluoto sollte schon 2012 ans Netz gehen, wird aber frühestens 2022 Strom produzieren. Daneben gibt es eine Reihe neuer Projekte, die ebenfalls versprechen, Kernenergie sicherer und preiswerter zu machen: modulare, natriumgekühlte Reaktoren, Kugelhaufen- und Traveling-Wave-Reaktoren.

Wolfgang Stieler, Redakteur des Magazins „Technology Review“, äußert sich im TR-Podcast „Tech2go“ allerdings skeptisch, dass irgendeines dieser Konzepte der Kernenergie wirklich zu einer Renaissance verhelfen kann: Der Reaktor in den Emiraten sei zwar preiswerter als die noch im Bau befindlichen EPR, dafür aber technisch veraltet und entsprechend unsicher. Ihm fehle ein „Core Catcher“, der bei einer Kernschmelze das flüssige, hochradioaktive Metall auffangen soll, bevor es sich in den Boden frisst. Und die anderen Ansätze mögen zwar sicherer sein, aber ob sie wirklich wirtschaftlich seien, ist laut Stieler höchst zweifelhaft.

Optimistischer ist der TR-Redakteur, was die Kernfusion betrifft. Ihr werde, so Stieler, zwar nachgesagt, immer erst in 50 Jahren fertig zu sein. Aber private Unternehmen mit vergleichsweise kleinen und flexiblen Reaktoren machten derzeit begründete Hoffnung, dass sich die Frist „nun diesmal aber wirklich“ auf wenige Jahrzehnte reduzieren könnte.

In der aktuellen Ausgabe 12/2020 der Technology Review hat Stieler den aktuellen Stand zudem in zwei Artikeln zusammengefasst (jetzt am Kiosk oder online zu bestellen).

Die ganze Folge als Audio-Stream (RSS-Feed) zum Anhören und Herunterladen:

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