Technische Dokumentation zum Cell-Prozessor veröffentlicht

Rund zwei Monate nach der Ankündigung wollen IBM und Toshiba heute weitere technische Details zum Cell-Prozessor bekannt geben.

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Rund zwei Monate nach der Ankündigung wollen IBM und Toshiba heute weitere technische Details zum Cell-Prozessor bekannt geben. Den Prozessor will zum Beispiel Sony in seiner nächsten Spielekonsole PlayStation 3 nutzen, die im Frühjahr 2006 auf den Markt kommen soll. IBM sowie die Mitentwickler Sony und Toshiba erhoffen sich vor allem, im Bereich der digitalen Unterhaltung mit dem neuen Chip das Quasimonopol des Chipherstellers Intel zu brechen. Der Cell umfasst eine 64-Bit-Power-CPU -- ein vereinfachter Power5 mit Doppelkern -- sowie acht so genannte Synergistic Processing Units (SPU) aus jeweils einem Power-basierten Core, die von dem Power5-Kern koordiniert werden. Für spezielle Anwendungen soll der Chip bei einer angepeilten Taktfrequenz von 3,2 GHz auf eine Rechenleistung von 218 Gigaflops kommen.

Laut IBM werden die "Cell Broadband Engine Architecture" für die Kommunikation zwischen den einzelnen Bestandteilen, die Architektur der SPU und die C/C++-Spracherweiterungen, ein "Application Binary Interface" sowie Assembler-Spezifikationen im Internet veröffentlicht. Für Entwickler will IBM außerdem ein Diskussionsforum zur Verfügung stellen. Eine Cell-Website von Toshiba ist noch im Aufbau, soll aber ebenfalls mit Dokumentationen bestückt werden.

Michel Teyssedre, der bereits an der Love-Peace-Linux-Initiative von Big Blue beteiligt war, hatte im Juni in Barcelona erklärt, IBM wolle -- analog zur Software -- nun mit der Power-Architektur auch ein "Ökosystem offener Hardware" schaffen. Allerdings geht die Offenheit in der Hardware allerdings nicht ganz so weit, wie sonst unter diesem Stichwort diskutiert: Konkrete Spezifikationen wie etwa die Leistungsaufnahme oder die Abwärme des Chips werden wohl auch jetzt nicht verraten -- es sei denn, man ist interessiert an einem konkreten Hardware-Projekt und unterschreibt ein entsprechendes Vertraulichkeitsabkommen. Im Herbst will IBM weitere Software-Tools und Bibliotheken für Cell-Entwickler veröffentlichen. (wst)