Technische Probleme verzögern Gespräch von Musk und Trump

Viele Menschen versuchten vergeblich, Musks Unterhaltung mit Trump zu hören. Der Tech-Milliardär machte eine Cyberattacke dafür verantwortlich.

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Donald Trump spricht auf einer Wahlkampfveranstaltung in National Harbor, US-Bundesstaat Maryland, im Hintergrund eine große US-Flagge.

Donald Trump spricht am 24. Februar 2024 auf einer Wahlkampfveranstaltung in National Harbor, US-Bundesstaat Maryland.

(Bild: Jonah Elkowitz/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • dpa
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Das groß angekündigte Live-Gespräch zwischen Tech-Milliardär Elon Musk und dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump ist von technischen Problemen geplagt worden. Der Livestream auf Musks Online-Plattform X, ehemals Twitter, startete mit rund einer Dreiviertelstunde Verspätung. Zunächst war er immer wieder nicht erreichbar.

Musk behauptete auf X, die Plattform sei Ziel einer massiven DDOS-Attacke geworden. Bei solchen Angriffen werden Websites mit großen Mengen an Anfragen überschüttet, damit sie in die Knie gehen. Musk kündigte an, notfalls werde er mit Trump vor einer kleinen Anzahl Zuhörer live sprechen und dann eine Aufzeichnung veröffentlichen.

Trump und Musk sprachen zunächst über das Attentat, bei dem ein Schütze den Ex-Präsidenten während einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Pennsylvania vor rund einem Monat verletzte.

Auf der Plattform wurde die Zahl von rund einer Million Zuhörer angezeigt – obwohl unklar war, wie viele von ihnen etwas hören konnten. Musk schrieb bei X, man habe das Livestream-System zuvor mit rund 8 Millionen Hörern getestet.

Schon als Musk im vergangenen Jahr bei X einen Livestream für den damaligen republikanischen Präsidentschaftsbewerber Ron DeSantis veranstaltete, begann die Übertragung mit erheblicher Verspätung, weil zunächst die Server überlastet waren. Musk hatte nach dem Kauf von Twitter zahlreiche Mitarbeiter entlassen und die Investitionen zurückgefahren.

Trump hatte sich fast ein Jahr lang nicht auf X zu Wort gemeldet. Den Anfang machte er nun wieder mit einem Wahlkampfvideo. Darin wird sein Weg vom ersten Wahlsieg 2016 bis zu seiner aktuellen Präsidentschaftskandidatur als stetiger Kampf gegen Widerstände seiner politischen Gegner dargestellt – und als Heldengeschichte eines Mannes, der sich dadurch nicht unterkriegen lasse.

Es folgten mehrere andere Clips und Wahlkampfbeiträge – und Werbung für Trumps geplanten Austausch mit dem X-Eigentümer Elon Musk auf der Plattform. Der Tech-Milliardär unterstützt den Republikaner offen im aktuellen Präsidentschaftswahlkampf.

Zuletzt hatte Trump Ende August 2023 sein historisches Polizeifoto zum Anlass genommen, um zu X zurückzukehren. Trump postete dort jenes Bild, das kurz zuvor in einem Gefängnis in Atlanta aufgenommen worden war. Der Republikaner hatte sich dort den Strafverfolgungsbehörden gestellt, nachdem im Bundesstaat Georgia Anklage gegen ihn erhoben worden war – im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug. Trump ist der erste Ex-Präsident der USA, gegen den gleich in mehreren Fällen Anklage erhoben wurde. Und er ist der erste Ex-US-Präsident, der in einem Gefängnis vorstellig werden musste und auf einem Polizeifoto verewigt wurde.

Zuvor war mehr als zweieinhalb Jahre Funkstille auf Trumps X-Account gewesen. Trump hatte dort stets eine beachtliche Zahl von Followern, aktuell sind es mehr als 88 Millionen.

Der Republikaner war gegen Ende seiner Amtszeit bei großen Online-Plattformen gesperrt worden, nachdem seine Anhänger am 6. Januar 2021 den Sitz des US-Parlaments in Washington gestürmt hatten. In seinen Online-Botschaften vor und nach der Kapitol-Attacke zeigte er offen Sympathie für die Randalierer. Die Plattformbetreiber befürchteten daher, dass es neue Gewalt geben könnte, wenn Trump nicht verbannt würde – und blockierten seine Konten.

Inzwischen hat Trump den Zugang zu allen großen Online-Diensten zurückbekommen. X nutzte er bislang jedoch fast gar nicht. Trump hatte stattdessen selbst eine Twitter-Kopie mit aufgebaut, die Plattform Truth Social. Diese nutzt Trump intensiv. Allerdings hat er dort eine weitaus geringere Reichweite mit rund 7,5 Millionen Abonnenten.

(emw)