Tele2 startet als Virtueller Mobilfunker in Österreich

Tele2 hat in Österreich mit der Ausgabe von Mobilfunk-Rufnummern unter der eigenen Vorwahl 0688 begonnen. Dies wurde am heutigen Donnerstag in Wien bekannt gegeben. Ähnliche Vorhaben verfolgt auch die deutsche Dependance der schwedischen Telefongesellschaft.

Zu Allerheiligen führt das Unternehmen ein neues Tarifmodell mit monatlicher Verrechnung im Nachhinein ein, das Prepaid-Angebot bleibt parallel bestehen. Seit kurzem verwaltet Tele2 ihr Handynetz selbst, von One werden nunmehr lediglich die Sendeanlagen zugemietet. Damit ist Tele2 mit seinem Mobilfunk-Angebot vom Enhanced Service Provider (ESP) zum Mobile Virtual Network Operator (MVNO) mutiert.

Das neue Tarifmodell enthält bei einer Grundgebühr von 14,90 Euro 30 Freiminuten für Gespräche in alle nationalen Netze (jeweils pro Monat). Danach fallen, jeweils pro Minute, ein Cent für Gespräche zu anderen Tele2-Handys, 15 Cent für Verbindungen ins Festnetz und 25 Cent zu anderen Mobilfunknetzen an. Abgerechnet wird im 30-Sekunden-Takt (30/30). SMS kosten 19 Cent. Als netzintern gelten auch Anrufe zu Tele2-Handys, denen die bisher genutzte Rufnummerngasse 069988 zugeteilt ist. Die Aktivierungsgebühr beläuft sich auf 39,90 Euro, dazu kommen Versandspesen von 4,90 Euro. Bei Vertragsabschluss (zwölf Monate Mindestvertragsdauer) kann für null Euro zwischen einem Siemens A60 und einem Nokia 2600, welches Tele2 für einige Zeit exklusiv in Österreich anbietet, gewählt werden. In den Filialen der Elektronik-Handelskette Niedermeyer, mit der Tele2 eine Vertriebspartnerschaft eingeht, ist bei einer Vertragsbindung von 18 Monaten auch ein SonyEricsson T610 für null Euro zu haben. Wer vom Festnetz über Tele2 zu Tele2mobil telefoniert, zahlt dafür 15 Cent pro Minute.

Der schwedische Tele2-Konzern hat seit seiner Gründung 1993 rund 25,5 Millionen Kunden gewonnen. Eigene Mobilfunk-Netze werden neben Schweden in Estland, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Russland und der Schweiz betrieben, als MVNO ist Tele2 bereits in Dänemark, Finnland, den Niederlanden und Norwegen aktiv. In Österreich, wo Tele2 rund 550.000 Kunden hat, wartet das Unternehmen noch auf die wettbewerbsrechtlichen Genehmigungen zur ansonsten perfekten Übernahme der UTA. Per Ende September nutzten 75.000 Österreicher ein Tele2mobil-Angebot, bis Jahresende sollen es rund 110.000 werden. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)