Telecom Italia will angeblich deutsche Tochter Hansenet verkaufen

Telecom Italia hatte Hansenet im Juli 2003 übernommen und verfolgte mit dem Telekommunikationsanbieter, der als regionaler Carrier gestartet war, ehrgeizige Pläne für eine deutschlandweite Expansion.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Telekomkonzern Telecom Italia will sich nach einem Bericht von seiner deutschen Tochter Hansenet trennen. Denkbar sei auch eine Fusion mit einem Wettbewerber, berichtet die Tageszeitung Die Welt. Wie Branchenkreise gegenüber dpa bestätigten, prüft der italienische Konzern einen Verkauf seiner Hamburger Tochter. Bei Hansenet, die in Deutschland unter dem Markennahmen "Alice" DSL- und Telefonanschlüsse verkauft, war vorerst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Telecom Italia hatte Hansenet im Juli 2003 übernommen und verfolgte mit dem Telekommunikationsanbieter, der als regionaler Stadtcarrier gestartet war, ehrgeizige Pläne für eine deutschlandweite Expansion. Zuletzt hieß es noch, die Zahl der Breitbandkunden solle bis zum Jahr 2010 um eine Million auf 3,4 Millionen steigen. Der Grund für die Verkaufspläne sei wohl die schwache Rendite bei Hansenet, schreibt die Welt: Firmenchef Carlos Lambarri habe deswegen zuletzt sogar den Kundenservice zurückgefahren. Auch habe er die Investitionen für ein Glasfaser-Hochgeschwindigkeitsnetz drastisch gekürzt.

Hansenet führe nun erste Gespräche mit dem Wettbewerber Versatel über eine Fusion unter Gleichen. Versatel äußerte sich nicht dazu. Käme eine Fusion nicht zustande, stünde die spanische Telefónica als Käufer bereit, schreibt die Zeitung. Der spanische Konzern will seine Position in Deutschland ausbauen und plant dafür Milliardeninvestitionen. (jk)