Telefónica Deutschland legt bei Umsatz und 5G-Abdeckung zu

Der Funkstandard 5G wird zur Massenanwendung. An immer mehr Orten ist die sehr schnelle Datenübertragung möglich, wie aktuelle Zahlen von O2 zeigen.​

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(Bild: Telefónica)

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Von
  • dpa

Der Handynetz-Ausbau in Deutschland kommt voran. Der Telekommunikationsanbieter Telefónica (O2) teilte am Mittwoch in München mit, dass das eigene 5G-Netz mittlerweile 90 Prozent der deutschen Haushalte erreicht. Das war ein Plus von 8 Prozentpunkten in drei Monaten.

Ursprünglich hatte O2 die 90-Prozent-Marke im Gesamtjahr angepeilt, nun wurde vorzeitig Vollzug gemeldet. "Wir sind auf sehr gutem Weg, unser Ziel einer deutschlandweiten 5G-Abdeckung bis 2025 zu erreichen", sagte Firmenchef Markus Haas. Die Telekom hatte bei der 5G-Abdeckung zuletzt bei 95 Prozent gelegen und Vodafone bei 81 Prozent.

Haas betonte, dass man weiter investieren werde. Im zweiten Halbjahr 2023 werde man "ein weiteres Stück auf dem Weg zu den 99,99 Prozent erreichen". Die Abdeckung bezieht sich auf Haushalte. In Bezug auf die Fläche – also auch inklusive dünn besiedelter Gebiete – ist der Wert niedriger.

Telefónica Deutschland ist auf Wachstumskurs, dank hoher Investitionen hat die Firma ihr Netz wesentlich verbessert und zieht deutlich mehr Kunden an als früher. Im zweiten Quartal stieg die Zahl der Mobilfunk-Vertragskunden um rund 300.000 auf 27 Millionen. Damit lag die Firma erneut deutlich vor ihrem schwächelnden Wettbewerber Vodafone, der im Frühjahrsquartal auf einen Zuwachs von 24.000 gekommen war. Bereits in den vergangenen Quartalen hatte O2 ähnlich hohe Zuwachswerte wie in diesem Frühjahr vorweisen können.

Beim Umsatz legte Telefónica, das auch Festnetz-Verträge verkauft, im Vergleich zum Vorjahresergebnis um 4,4 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro zu, der Nettogewinn kletterte um 12 auf 53 Millionen Euro.

Bei einem anderen Thema zeigte Firmenchef Haas Sorgenfalten: Im Rahmen der für nächstes Jahr erwarteten Neuvergabe von Frequenzen wird in der Politik debattiert, ob es zu einer sogenannten Diensteanbieterverpflichtung kommen soll. Hierbei müssten die Netzbetreiber einen Teil ihrer Kapazitäten an andere Firmen vermieten, die kein eigenes Netz haben.

Freenet etwa fordert eine solche Pflicht ein und trifft damit in der Bundespolitik auf eine durchaus wohlwollende Haltung, schließlich wären dadurch mehr Wettbewerber am Markt, was wiederum gut sein könnte für die Verbraucherinnen und Verbraucher.

Die Netzbetreiber sind dagegen. Aus ihrer Sicht würden ihre Investitionen dadurch teilweise entwertet. Man habe vier Milliarden Euro in das 5G-Netz investiert, sagte O2-Deutschlandchef Haas am Mittwoch und brachte das Beispiel eines Unternehmers, der ein Hotel mit 100 Zimmern baue. "Und dann kommt drei Jahre später jemand und sagt: Du, pass mal auf, 30 Zimmer darfst du jetzt nicht mehr selber vermieten."

(vbr)