Telefónica baut in Spanien mehrere tausend Stellen ab

Die spanische Mutter von Telefónica Deutschland hat sich mit den Gewerkschaften auf ein umfassendes Sparprogramm und einen neuen Tarifvertrag verständigt.

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Detail der Glasfassade mit Unternehmens-Logo am Hauptquartier des Telefónica-Konzerns in Madrid.

(Bild: Jose Miguel Sanchez/Shutterstock.com)

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Der spanische Telefónica-Konzern will noch im ersten Quartal mit einem umfangreichen Stellenabbau beginnen. Am Mittwoch hat sich das Unternehmen mit den spanischen Gewerkschaften auf die Rahmenbedingungen für das Sparprogramm verständigt. Laut einer Börsenmitteilung werden rund 3400 Stellen gestrichen.

Von dem Stellenabbau sind vor allem langjährige und ältere Mitarbeiter betroffen. Das Unternehmen setzt auf Freiwilligkeit. Mitarbeiter, die das 56. Lebensjahr erreichen und mindesten 15 Jahre im Unternehmen sind, können an dem Programm teilnehmen.

Laut spanischen Medienberichten wird den Betroffenen ein Teil ihres bisherigen Gehalts sowie Sozialleistungen bis zur Rente weiter bezahlt. Je nach Alter variiert der Anteil zwischen 52 und 68 Prozent bis zum 63. Lebensjahr, danach sinkt er. Dazu kommt eine einmalige Zahlung von 10.000 Euro. Das Renteneintrittsalter in Spanien liegt derzeit noch bei 65 Lebensjahren.

Telefónica beziffert die Kosten für den Stellenabbau auf rund 1,3 Milliarden Euro. Der Konzern rechnet damit, damit ab 2025 Einsparungen von jährlich 285 Millionen Euro zu erzielen. Steuereffekte eingerechnet sollen sich die Einsparungen auf insgesamt 2,1 Milliarden Euro belaufen.

Arbeitnehmervertreter hatten die Sparpläne des Konzerns kurz vor Weihnachten 2023 publik gemacht. Zunächst war von rund 5000 betroffenen Mitarbeitern die Rede. Telefónica Spanien ist derzeit dabei, seine alten Kupfernetze stillzulegen und steigt vollständig auf Glasfaserinfrastruktur um. Dadurch entfallen Jobs im Kupfernetz.

Parallel zu den Entlassungen haben sich Unternehmen und Gewerkschaften auf einen neuen Rahmentarifvertrag verständigt, der unter anderem eine Verringerung der wöchentlichen Arbeitszeit und eine Gehaltssteigerung von jährlich 1,5 Prozent umfasst.

Der Telefónica-Konzern hatte nach eigenen Angaben zum Jahresende 2022 knapp 21.000 Mitarbeiter in Spanien. Medienberichten zufolge waren es Ende Dezember 2023 noch 16.500. Weltweit hat Telefónica über 103.000 Mitarbeiter, davon rund 7500 in Deutschland.

Der spanische Mutterkonzern hält die Mehrheit an Telefónica Deutschland, das aus der Fusion von O2 und E-Plus hervorgegangen ist. Die Spanier haben im November ein Übernahmeangebot für die restlichen Anteile abgegeben. Noch bis zum 17. Januar können Aktionäre das Angebot annehmen.

(vbr)