Telekom-Aktienkurs könnte Voicestream-Übernahme gefährden
Der Aktienkurs der Deutschen Telekom sinkt immer weiter und hat jetzt mit 33 Euro eine wichtige Grenze für die Übernahme des US-Mobilfunkers Voicestream erreicht.
Der Aktienkurs der Deutschen Telekom sinkt immer weiter und hat jetzt mit 33 Euro eine wichtige Grenze für die Übernahme des US-Mobilfunkunternehmens Voicestream erreicht. Sollte der Kurs in den letzten 15 Tagen vor dem Abschluss der Transaktion innerhalb von sieben davon zufällig ausgewählten Tagen unter 33 Euro liegen, können die Voicestream-Aktionäre das Übernahme-Angebot ablehnen oder zumindest neue Verhandlungen fordern.
Der Kauf der US-Mobilfunkfirma wird derzeit vor der amerikanischen Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) verhandelt. Die Transaktion, mit deren Abschluss Telekom-Sprecher Bill McAndrews bis spätestens Mitte 2001 rechnet, soll hauptsächlich in Form eines Aktientausches über die Bühne gehen: Jede Aktie von Voicestream soll gegen 3,2 T-Aktien plus einer Barkomponente von 30 US-Dollar getauscht werden. Allerdings haben die Aktionäre von Voicestream auch die Möglichkeit, ihre Anteile komplett gegen Bares zu tauschen, doch auch hier hängt die Summe vom Aktienkurs ab.
Bei Bekanntgabe des Übernahmeangebots lag der Aktienkurs der Deutschen Telekom bei rund 55 Euro, was bei 259 Millionen Voicestream-Aktien einen Kaufpreis von 50,7 Milliarden US-Dollar bedeutet hätte. Je niedriger der Aktienkurs nun sinkt, um so geringer wird auch der Kaufpreis ausfallen. Deshalb dürfen die Aktionäre bei Unterschreitung der Grenze von 33 Euro auch die Notbremse ziehen.
Voicestream mit Sitz in Bellevue (Washington) arbeitet im Unterschied zu den meisten seiner Konkurrenten mit dem auch in Europa üblichen GSM-Standard, allerdings im 1900-MHz-Band. Am Ende des ersten Quartals 2000 hatte Voicestream (8.200 Beschäftigte) rund 2,3 Millionen Kunden in seinem Netz. Anfang des Jahres fusionierte das 1994 gegründete Unternehmen mit den beiden Gesellschaften Omnipoint und Aerial Communications. Die Gesellschaft besitzt Mobilfunklizenzen in 23 der 25 größten US-Bundesstaaten. (axv)