Telekom Austria ist zu 60 Prozent mexikanisch
America Movil hält nun 59,7 Prozent an der Telekom Austria Group. Der Streubesitz ist unter 12 Prozent gesunken.
Die Telekom Austria steht nun zu knapp 60 Prozent im Eigentum der mexikanischen América Móvil (AMX). Das Sagen hat AMX bei der Telekom Austria Group (TA) schon seit April dank eines Syndikatsvertrags mit der Republik Österreich. Damals hatte AMX bereits mindestens 27 Prozent zusammengekauft. In der Folge musste AMX allen Aktionären ein Übernahmeangebot machen. Bis Mitte Juli stieg der AMX-Anteil so auf 51 Prozent. Eine Nachfrist bis 16. Oktober brachte noch weitere Wertpapiere, so dass der mexikanische Konzern nunmehr 59,7 Prozent der Aktien hält. Das hat die TA am Dienstag bekannt gegeben.
Die Republik Österreich besitzt über ihre Holding ÖIAG noch 28,42 Prozent der TA-Aktien. Sie will auch langfristig an einer Sperrminorität von mindestens 25 Prozent plus einer Aktie festhalten. Die restlichen 11,88 Prozent verteilen sich auf Mitarbeiteraktien, von der TA selbst gehaltene Aktien und den verbleibenden Streubesitz.
América Móvil steht unter der Kontrolle Carlos Slim Helús, des zweitreichsten Manns der Welt. Er ist 2012 bei der TA eingestiegen. Sie war von jahrelanger Korruption und einem fragwürdigen Investment in Weißrussland gezeichnet. Nach einer sehr teuren Frequenzauktion war die TA dann so angeschlagen, dass Slim den regionalen Konzern übernehmen konnte. Sein Übernahmeangebot war mit 7,15 Euro pro Aktie nicht gerade üppig, reichte aber aus. (ds)
