Telekom bringt Digital-TV und Internet zusammen

Die Deutsche Telekom hat in Zusammenarbeit mit Texas Instruments und Sun eine Settop-Box für die Integratation aller Kommunikationsdienste über das TV entwickelt.

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Von
  • Markus Stöbe

Auf dem Fernsehfestival Goldene Rose von Montreux Anfang Mai möchte die Deutsche Telekom das Home Infotainment Center (HIC) vorstellen. Entwickelt hat es der Telefonkonzern in Zusammenarbeit mit Texas Instruments und Sun Microsystems. Das nach dem europäischen Standard Multimedia Home Platform (MHP) entwickelte Gerät soll die bisherigen Kommunikationskanäle – also Radio, Fernsehen, Telefon und das Internet, sowie neue Dienste wie etwa Video-on-demand oder einen digitalen Videorecorder – in einem Gerät bündeln und über den Fernseher nutzbar machen.

MHP soll die Grundlage für den Empfang aller digitalen Programme bilden; dabei ist es egal, ob es sich um Pay-TV oder individuelle Zusatzdienste handelt. Auch Anwendungen wie E-Mail, E-Commerce, Homebanking oder Spiele sollen über MHP abgewickelt werden. Durch die Berücksichtigung des Standards durch die Telekom soll es dem Verbraucher auch möglich sein, die Inhalte anderer Anbieter zu empfangen und zu nutzen. Auch die Kirch-Gruppe, die mit der d-Box von Beta-Research schon eine eigene Settop-Box für digitales Fernsehen bietet, hat sich zu MHP verpflichtet. Angesichts der angekündigten Kooperation zwischen der Telekom und Kirch erscheint es daher wahrscheinlich, dass die Telekom-Box eine Art erste Version eines universellen Pay-TV-Decoders mit Internet-Funktion darstellt.

Texas Instruments liefert die benötigten DSPs für die Settop-Box der Telekom, Sun Microsystems bringt seine Java-Technik ein. Das HIC soll sich den Bedürfnissen des Anwenders anpassen: Steigen seine Anforderungen, so müsse lediglich neue Software installiert werden, ein neues Gerät sei nicht nötig. Der von der Box genutzte Internet-Zugang soll gleichzeitig dem heimischen PC zur Verfügung stehen. Trotz der vielfältigen Möglichkeiten soll das Center aber sehr einfach zu bedienen sein, erklärte ein Telekom-Sprecher gegenüber c't. Für alle Funktionen reiche eine Fernbedienung aus, für E-Mails beispielsweise sei eine zusätzliche Tastatur vorgesehen. (mst)