Telekom streicht "Internet Flat" aus LTE-Tarif

Nach ihrem Entschluss, in der Vermarktung ihrer Tarife ein klarere Sprache zu sprechen, streicht die Telekom den Begriff "Internet Flat" aus einem LTE-Tarif, wegen dem auch die Verbraucherschützer schon aktiv geworden sind.

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Die Deutsche Telekom meint es offenbar ernst mit ihrer Charme-Offensive: Dem Versprechen, das Tarifportfolio zu überprüfen und transparenter zu gestalten, folgen erste Taten. In der Produktbeschreibung des LTE-Tarifs "Call & Surf Comfort via Funk" auf ihrer Website hat die Telekom den Begriff "Internet Flat" bereits gelöscht. Am Mittwoch hatte die Verbraucherzentrale Sachsen den Bonner Konzern genau wegen dieses Tarifs abgemahnt und eine Unterlassungserklärung gefordert. Die hat die Telekom bisher nicht abgegeben, wie die Leipziger Verbraucherschützer gegenüber heise online erklärten.

Die Zeile mit den "Internet Flats" ist aus der Produktbeschreibung inzwischen verschwunden.

(Bild: Screenshot)

Die Telekom ist mit den Sachsen im Gespräch, wie ein Sprecher des Unternehmens bestätigte. Die Änderung auf der Website sei auf den bereits am Montag (und damit vor der Abmahnung) angekündigten Richtungswechsel zurückzuführen, in der Vermarktung der Tarife eine klarere Sprache zu sprechen. Die Bonner wollen künftig nur noch "Flatrate" draufschreiben, wenn auch eine Flatrate drin ist.

Das ist eine Konsequenz aus der "Drosselkom"-Affäre. Die Telekom wollte eine Volumengrenze für ihre Festnetz-Flatrates einführen: Kunden mit einer DSL-Flatrate sollten ab einem bestimmten Datenvolumen auf eine niedrige Bandbreite gedrosselt werden. Das hat den Bonnern viel Ärger und eine Niederlage vor dem Kölner Landgericht eingebracht. Doch statt den Weg durch die Instanzen zu nehmen, wählte die Telekom eine andere Route: Sie akzeptiert das Urteil und will Tarife und Kommunikation umstellen.

Erste Folgen sind schon sichtbar: Für alle Kunden, die bereits Festnetz-Verträge mit der geplanten Volumeneinschränkung gebucht haben, gilt: Die Volumen-Klausel wird nicht angewendet und mit dem heutigen Donnerstag aus allen Festnetztarifen gestrichen. Und Tarife, die wie der von den Verbraucherschützern bemängelte "Call & Surf Comfort via Funk" keine lupenreine Flatrate sind, werden so auch nicht mehr genannt.

Wo die neue Marschrichtung noch hinführt, ist bisher nicht klar. Die Bonner wollen ihr ganzes Tarif-Konstrukt überprüfen. Auf eines werden sich die Kunden aber schon einmal einstellen müssen: Echte Flatrates dürften teurer werden. (vbr)