Telekom-Übernahme von Freeserve gescheitert

Nach dem Bekanntwerden schlechter Freeserve-Geschäftszahlen hat T-Online die Verhandlungen über den Kauf des englischen Providers abgebrochen.

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Von
  • Christian Rabanus

Wieder nix – die Internationalisierungspläne der Deutschen Telekom stehen unter keinem guten Stern: Der mit derzeit knapp zwei Millionen Kunden größte englischen Internetanbieter Freeserve bestätigte heute, dass man von der Telekom-Tochter T-Online nicht übernommen werde. Damit wurde wieder ein Deal bekannt, den die Telekom letztlich nicht durchgeführt hat.

Diverse Print-Publikationen hatten am Wochenende berichtet, dass der größte deutsche Online-Dienst seinen englischen Konkurrenten Freeserve, ein Tochter-Unternehmen der englischen Elektromarkt-Kette Dixon, für einen Preis von etwa neun Milliarden Euro übernehmen werde. Nachdem gestern aber der offiziell erst heute veröffentlichte Quartals- und Jahresabschluss des Unternehmens bekannt wurde, brach die Telekom-Tochter die Kaufverhandlungen ab. Die Zahlen von Freeserve sehen in der Tat nicht besonders berauschend aus: Bei einem Umsatz von 31,522 Millionen Euro fuhr das Unternehmen einen Verlust von 31,832 Millionen Euro ein. Die Aktien von Freeserve verloren nach dem Bekanntwerden des Scheiterns der Gespräche mit T-Online knapp 20 Prozent ihres Wertes und lagen um 12.00 Uhr (11.00 Uhr Ortszeit) bei etwa 350 Pence.

Analysten rechnen jetzt damit, dass Dixon Freeserve aufspalten und einzeln zum Verkauf anbieten wird. Zwar sind noch Gespräche mit dem Kommunikationsunternehmen NTL im Gange, aber in diesen geht es nur um eine lose Partnerschaft. Offensichtlich will kein Käufer das verlustträchtige Geschäft des Internetdienstleisters im Ganzen übernehmen. (chr)