Telekom und EWE beerdigen VDSL-Kooperation
Die Telekom und der regionale Netzbetreiber EWE werden nicht wie ursprünglich geplant die Netze in neun norddeutschen Städten mit VDSL ausbauen, sprechen aber weiter über andere Formen der Zusammenarbeit.
Die Deutsche Telekom und der norddeutsche Netzbetreiber EWE Tel werden die geplante Zusammenarbeit beim VDSL-Ausbau in ausgewählten Städten nicht umsetzen. Beide Unternehmen teilten jetzt mit, den "geplanten Ausbau von insgesamt neun Städten in Niedersachsen und Bremen nicht weiter zu verfolgen". Stattdessen wollen die verhinderten VDSL-Partner alternative Modelle einer Zusammenarbeit prüfen. Die betroffenen Städte seien aber bereits ausreichend mit schnellen Leitungen versorgt, sagte ein EWE-Tel-Sprecher am Dienstag der dpa. "Wir werden sie nicht aufrüsten."
Die beiden Telekommunikationsanbieter hatten sich Anfang 2009 darauf verständigt, sich den VDSL-Ausbau in neun norddeutschen Städten zu teilen. Während die Telekom den Ausbau in Bremerhaven, Wilhelmshaven, Emden und Stade vorantreiben wollte, sollte die Telekommunikationstochter des Energieversorgers EWE die Städte Leer, Vechta, Cloppenburg, Aurich und Delmenhorst ausbauen. Der Plan war, dass sich die Partner in diesen Städten gegenseitig Netzzugang gewähren.
Gegenüber dem Delmenhorster Kreisblatt erklärten die Unternehmen übereinstimmend, die unsicheren regulatorischen Rahmenbedingungen hätten bei der Entscheidung eine Rolle gespielt. Auch der bei so einer Kooperation erhöhte Abstimmungsbedarf soll ein Grund gewesen sein. Ungeachtet dessen wollen beide Unternehmen weiter über andere Formen der Zusammenarbeit sprechen, etwa dem Austausch von Netzleistungen auf Großhandelsebene. Die Kooperation zur Entwicklung eines Bitstrom-Vorprodukts (Bitstream Access) soll unterdessen fortgesetzt werden. (vbr)
