Telekom und Premiere vor der Einigung

Während die Telekom für neue DSL-Angebote von Premieres Portfolio von Spielfilmen, Dokumentationen und Erotik profitieren wolle, könnte sich Premiere mit dem Telekom-Glasfasernetz unabhängiger von Kabel- und Satellitenbetreibern machen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Was seit dieser Woche immer wieder für heftige Spekulationen sorgt, soll nach Informationen der Financial Times Deutschland bereits weitgehend unter Dach und Fach sein: Die Deutsche Telekom und der Pay-TV-Sender Premiere streben eine weit reichende Allianz an und haben sich bereits auf Eckpunkte ihrer Zusammenarbeit verständigt. Wie die Zeitung unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Kreise schreibt, werde Premiere das geplante Bundesliga-TV-Angebot des Bonner Konzerns produzieren. Im Gegenzug könne Premiere das Fußballprogramm der Telekom seinen Kunden zugänglich machen. Die Telekom hatte den Zuschlag für die Internet-Übertragungsrechte der Bundesliga erhalten, während Arena Premiere die Rechte für die Übertragung im Pay-TV weggeschnappt hatte.

Vom Tisch sei hingegen eine direkte Beteiligung der Telekom an Premiere. Die Option sei zwar diskutiert, dann aber verworfen worden. Die Telekom wolle Premieres Portfolio von Spielfilmen, Dokumentationen und Erotik nutzen, um Kunden in ihr geplantes neues Glasfasernetz zu locken. Das neue Telekom-Netz könnte im Gegenzug in Zukunft zur bevorzugten Verbreitungsform von Premiere werden: Der Abosender wolle sich unabhängiger von Kabel- und Satellitennetzbetreibern machen. Die Tochter des Kabelneztbetreibers Unity Media, die die Bundesliga-Rechte für das Pay-TV erworben hat, will aber bei solchen Plänen nicht stillhalten: Wenn die Übertragung der Spiele mittels IPTV zu einem eigenständigen Fernsehangebot wird, sieht Arena wohl die eigenen Live-Rechte verletzt und will gegen das Vorgehen von Premiere und Telekom klagen. (jk)