Telekom verkauft restliche Kabelgesellschaften (Update)

Die Deutsche Telekom verkauft die noch bei ihr verbliebenen TV-Kabelgesellschaften an das Konsortium Klesch/Liberty Media.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Deutsche Telekom hat mit dem Konsortium Klesch/Liberty Media eine Vereinbarung über den Verkauf der noch bei der Telekom verbliebenen TV-Kabelgesellschaften geschlossen. Nach der nun unterzeichneten Absichtserklärung will Klesch/Liberty Media die Kabelnetze und die zugehörigen sechs Betreibergesellschaften in Bayern, Berlin/Brandenburg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, Hamburg/Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen und Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen übernehmen. Klesch/Liberty Media übernehmen nach der Vereinbarung erst einmal 55 Prozent an den jeweiligen Kabelnetzbetreibern; das Konsortium hat zudem eine Option auf weitere 20 Prozent minus einer Stimme. Die Übernahme soll Mitte 2001 abgeschlossen sein.

Laut Telekom sind in diesen Regionen insgesamt mehr als 10 Millionen Haushalte an das Kabelnetz angeschlossen. Über den Kaufpreis gaben die Vertragspartner keine Auskünfte; nach Brancheninformationen soll der Gesamtpreis aber bei rund 4,3 Milliarden Mark liegen. Nach Bekanntwerden des Kabelnetz-Verkaufs legte der Kurs der T-Aktie an der Frankfurter Börse am Vormittag um über 2,5 Prozent auf fast 26 Euro zu.

Bislang hatte die Telekom nur Käufer für die Kabelgesellschaften in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen gefunden. Klesch hatte bereits die Kabelgesellschaft in Hessen von der Telekom übernommen. Dort baut die Gurppe das TV-Kabelnetz zu einen rückkanalfähigen Medium für schnellen Internet-Zugang aus. Das Unternehmen Liberty Media, mit dem Klesch zusammenarbeitet, ist eine Tochter des US-Telecomriesen AT&T, die für die Inhaltsangebote des Konzerns für Kabelnetzbetreiber zuständig ist. Im Zuge der Übernahme des US-Kabelnetzbetreibers MediaOne durch AT&T muss der Konzern Liberty Media allerdings wahrscheinlich verkaufen. (jk)